Messe Magazin

Mit „Team“ meint Luzie Edlich alle, die die LEIPZIGER MARKT MUSIK hinter den Kulissen über zehn Tage am Laufen halten. Ihr engster Kollege ist dabei FAIRNET-Projektmanager Gregor Baumert. Zusammen „schmeißen“ sie das Festival. Das heißt: Zehn Tage Livemusik im Stadtzentrum mit Musik querbeet – von Deutschrock über Bigband bis zu Covern von AC/DC, Nena und Adele. Das zieht nicht nur Leipziger an, sondern ist auch ein Touristenmagnet.

Festivalstimmung vor dem Alten Rathaus

Ein typischer Tag bei der LEIPZIGER MARKT MUSIK

Wie ein typischer Tag auf dieser Klassenfahrt LEIPZIGER MARKT MUSIK für die beiden aussieht? Sie treffen gegen 13 Uhr vor Ort ein und bereiten den Backstage-Bereich für den Tag vor. Die Gastronomen werden begrüßt und Einlass-Bändchen an die Crew verteilt. Gegen 14.30 Uhr reist die erste Band an, es geht zum Soundcheck. Der dauert rund eine Stunde. Um 16 Uhr läuft auf den LED-Wänden der erste Programm-Mitschnitt – meist eine Konzertaufnahme vom Vorjahr. 17 Uhr steht der erste Live-Act auf der Bühne. Gegen 18.30 Uhr wird ein zweiter Mitschnitt gezeigt, während der Bühnenumbau für die zweite Band läuft, die um 20 Uhr als Haupt-Act auftritt und bis Punkt 22 Uhr spielt. Zum Ausklang gibt es bis 23 Uhr einen dritten Mitschnitt, meist vom Vortrag, ehe aufgeräumt und der nächste Tag besprochen wird.

 

Ob es Pannen gibt? „Klar, es geht schon mal was schief, aber in den meisten Fällen merkt das Publikum davon gar nichts“, erzählt Luzie. Gleich am ersten Festivaltag zum Beispiel sei der Ton beim Abspielen eines Mitschnittes ausgefallen. „Wir haben aber immer einen Plan B parat“, sagt Gregor. „Den Mitschnitt haben wir sofort vom Screen genommen und stattdessen Einblendungen wie Programmhinweise oder Wegweiser eingespielt.“ Das Problem war dann schnell behoben und draußen hat es niemand mitbekommen.

Damit das Publikum die Konzerte genießen kann, sind hinter den Kulissen viele Handgriffe notwendig.

Persönliche Highlights und Vorfreude auf 2025

Luzies Programm-Highlight 2024 sind die italienischen Hits von Ramazzotti bis Celentano, die Christian Meringolo an einem der zehn Abende von der Bühne ins Publikum schmettert. „Es war einfach alles perfekt, ein wunderbarer, lauer Sommerabend mit toller Stimmung“, erzählt die junge Projektmanagerin. „Der Markt war voll und die Leute saßen hier mit Aperol Spritz in der Hand und bejubelten italienische Schlager.“ Gregor wartet zu diesem Zeitpunkt noch auf sein Highlight – die AC/DC-Coverband, die zwei Tage später spielt. Auf das Adele-Tribut sind beide sehr gespannt. Dieses Konzert soll am Sonntagabend den krönenden Abschluss der LEIPZIGER MARKT MUSIK 2024 bilden. Kurz nach den letzten Tönen beginnt auch schon der Abbau. Rund 250 Künstlerinnen und Künstler werden dann auf der Bühne gestanden haben.

Ein voller Erfolg - der Auftritt von Cashmere feat. Jasmin Graf mit „A tribute to Adele” zum Abschluss der LEIPZIGER MAERKT MUSIK 2024

Orga-Duo mit Erfahrung

Luzie ist zum dritten Mal bei der LEIPZIGER MARKT MUSIK dabei, Gregor zum zweiten Mal. Die Veranstaltung liegt aber bereits seit 2018 in der Verantwortung von FAIRNET. Das Unternehmen hat die erste Ausschreibung für den Zeitraum 20218 bis 2023 für sich entscheiden können und nach erfolgreicher Bewerbung auch den Zuschlag der Stadt Leipzig für 2024 bis 2028 erneut erhalten. Aber die LEIPZIGER MARKT MUSIK ist längst nicht die einzige Veranstaltung, an deren Organisation Luzie und Gregor beteiligt sind. Die Fan Zone Augustusplatz zur UEFA EURO 2024 liegt erst wenige Tage zurück, als der Aufbau vor dem Alten Rathaus beginnt. Hier sind noch Nacharbeiten zu erledigen. Währenddessen laufen bereits die Vorbereitungen für das Internationale Deutsche Turnfest 2025. „Für uns ist das völlig normal“, sagt Gregor. „Wir haben immer mindestens drei Veranstaltungen gleichzeitig auf dem Tisch.“ All die Aufgaben rund um Planung und Organisation sind zu erledigen, wenn sie nicht gerade „on the road“ sind, was ungefähr 30 Prozent ihrer Arbeitszeit ausmacht.

FAIRNET veranstaltet, organisiert und produziert

Die FAIRNET gehört zur Leipziger Messe Unternehmensgruppe und ist Dienstleister für Messen, Kongresse und Events. Bei der LEIPZIGER MARKT MUSIK ist FAIRNET selbst Veranstalter und alle Fäden der Produktion laufen bei Luzie und Gregor zusammen. Das umfasst die gesamte Planung vorab, die Finanzierung samt Sponsoring, das Sicherheitskonzept und sämtliche Absprachen zwischen allen Beteiligten – bei der Kommunikation gibt es beispielsweise Unterstützung von einem Team der Leipziger Messe – bis hin zum Aufbau von Bühne, Technik und der gesamten Infrastruktur auf dem Markt.

Teamfoto zum Schluss – nach dem letzten Konzert und vor dem Abbau.

Mit im Boot ist auch fairgourmet, ebenfalls Teil der Leipziger Messe Unternehmensgruppe. fairgourmet hat während der Veranstaltung den Hut für die Gastronomie auf dem Marktplatz auf und sorgt zusammen mit dem Ratskeller Leipzig und Auerbachs Keller für das kulinarische Angebot. Alle drei Gastronomen haben je 350 Plätze an knapp 60 Tischen – insgesamt sind es also mehr als 1.000 Gäste, die auf dem Markt zu den Stoßzeiten gleichzeitig bewirtet werden können. Hinzu kommen Stehtische und Straßenverkauf. Für das Programm hat sich FAIRNET mit dem Krystallpalast Varieté Leipzig einen starken Partner aus der Leipziger Kulturszene an die Seite geholt. Die Auswahl und das Booking der Künstlerinnen und Künstler laufen über das Varieté.

Nach dem Festival ist vor dem Festival und nächstes Jahr geht es für Luzie und Gregor wieder auf diese besondere Klassenfahrt – dann findet die LEIPZIGER MARKT MUSIK vom 1. bis 10. August statt.

Zu den Serviceangeboten der Leipziger Messe gehört es auch, Aussteller, Veranstalter, Referenten und Kongressteilnehmer bei der Suche nach passenden Unterkünften für ihren Aufenthalt aktiv zu unterstützen. Dafür gibt es mit 35 Hotels in und um Leipzig Rahmenvereinbarungen für Übernachtungsmöglichkeiten zu guten Konditionen. „Wir sehen uns die Häuser sehr genau an“, erzählt Svetlana Urich, Teamleiterin Hotelservice der Leipziger Messe. „Ausschlaggebende Kriterien sind zum Beispiel die Lage, bevorzugt nah am Messegelände oder zentral in der Innenstadt, die Anbindung an den ÖPNV und natürlich die Ausstattung der Zimmer.“

Der Blick durch die „Kundenbrille“

Dabei blickt das Hotelservice-Team immer durch die „Kundenbrille“ auf und in die Hotels. Eine besondere Herausforderung, denn die Gäste sind so unterschiedlich wie die Veranstaltungen der Leipziger Messe. So hat die Vertriebscrew eines Ausstellers bei der Suche nach Unterkünften ganz andere Ansprüche als eine Familie mit Kindern, die zur Buchmesse kommt. Für die Aussteller und Besucher der internationalen Fachmesse OTWorld spielt beispielsweise Barrierefreiheit eine große Rolle. All diese Anforderungen müssen berücksichtigt werden. Umso besser, dass es in Leipzig vom Motel One bis zum Steigenberger Grandhotel Häuser aller Kategorien und für jegliche Ansprüche gibt.

Eins von vielen Hotels, die Gäste in der Leipziger Innenstadt zur Wahl stehen
Foto: Motel One

Immer die passende Übernachtung – dank Hotelportal

Mit dem Hotelportal können sich die Kunden und Besucher von Veranstaltungen der Leipziger Messe eigentlich immer darauf verlassen, eine passende Übernachtung zu finden – zumindest, wenn sie früh genug dran sind. Wirklich eng wird es erst, wenn beispielsweise parallel zur Leipziger Buchmesse noch große Konzerte und Bundesliga-Fußballspiele stattfinden. Dann werden die Bettenkapazitäten tatsächlich knapp. Ansonsten reicht die in den vergangenen Jahren gestiegene Anzahl an Hotelzimmern aus.

Der Vorteil des Hotelportals: Bei den Buchungen profitieren die Kunden hier von besonderen Hotelkonditionen, auf die sich die Leipziger Messe und die Partnerhotels verständigt haben. Dazu gehören unter anderem verkürzte Stornofristen, was das Kostenrisiko minimiert, sollte der Anreise doch etwas entgegenstehen. Das Angebot kommt dem veränderten Buchungsverhalten vieler Kunden entgegen.

Gut schlafen und dabei viele Vorteile genießen
Foto: Leipziger Messe

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Mit einigen der Hotels verbindet die Leipziger Messe seit mehr als 20 Jahren eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Und über die Jahre sind immer mehr Häuser hinzugekommen. Dabei ist es dem Hotelservice-Team wichtig, kontinuierlich mit den Hotels in Kontakt zu bleiben und nicht nur bei der Abstimmung von Zimmerkontingenten zu telefonieren. „Daher stehen wir mit den Häusern auch zum operativen Tagesgeschäft im Austausch und führen regelmäßig Jahresgespräche“, erzählt Svetlana Urich. Alle zwei Jahre lädt die Leipziger Messe außerdem zum Hoteldirektoren-Treffen aufs Messegelände ein. Dann werden aktuelle Anliegen und Neuerungen besprochen. Zudem bietet das Treffen einen angenehmen Rahmen, um immer wieder auch ganz persönlich ins Gespräch zu kommen – die beste Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Wer bereits seinen nächsten Besuch auf der Leipziger Messe plant, findet im Hotelportal mit wenigen Klicks die passende Unterkunft.

Das erste Halbjahr 2024 war für das Team um Michael Petzold bereits eine Zeit mit vielen prominenten Gästen. Am 20. März eröffnete beispielsweise Bundeskanzler Olaf Scholz im Gewandhaus die Leipziger Buchmesse. Tags darauf kam Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier samt Delegation zu einem Rundgang über die Buchmesse. Bereits Mitte Februar dieses Jahres besuchte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Handwerk live und nahm dort an der Podiumsdiskussion des HANDWERKSPOLITISCHEN FORUM OST (HAFO) teil. In den anschließenden Fernseh- und Zeitungsbeiträgen sieht man unter anderem, wie Habeck an einem Bäckerstand einen Hefezopf flechtet oder bei einem Tischlermeister hobelt. „Auf diesen Besuch haben wir uns monatelang vorbereitet“, erklärt Michael Petzold. „Da überlassen wir nichts dem Zufall. Wir wissen genau, wann der Herr Minister wo mit wem spricht, wer ihn begleitet und wann welches Foto gemacht wird.“

Vitamin B schmeckt

Doch bevor all das passieren kann, sind viele Anfragen und Absprachen nötig. „Wir haben gute, belastbare Kontakte in relevanten Ministerien. Die fragen wir an, wenn wir einen Minister auf Bundes- oder Landesebene gern auf einer Messe als Gast dabei hätten“, erzählt Petzold. Und das ist längst nicht alles. Das Bundeskriminalamt prüft jeden Besuch sorgfältig und muss im Vorfeld grünes Licht geben. Außerdem hat die Abteilung Sicherheit und Verkehr der Leipziger Messe noch ein Wörtchen mitzureden. Erst wenn all das geklärt ist und auch der Minister sein finales Go gegeben hat, wird ein Leitfaden für das Programm erstellt, der dann in einem minutengenauen Regieplan mündet.

Gute Verbindungen in die Büros der Ministerien, Rathäuser und Kammern sind wichtig für die Arbeit der Protokollabteilung der Leipziger Messe. Michael Petzold und sein Team brauchen aber auch gute Kontakte zu Locations, Kultureinrichtungen oder Transport- und Gastro-Dienstleistern. Außerdem nutzen sie die Strukturen im eigenen Haus. „Die Zusammenarbeit zum Beispiel mit den verschiedenen Kommunikationsabteilungen, der Sicherheit und Logistik, aber auch mit der fairgourmet und FAIRNET ist erstklassig und ein wichtiger Pfeiler unserer Arbeit“, betont Petzold.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Rundgang über die Leipziger Buchmesse 2024
Foto: Leipziger Messe

Mehr als VIP-Management

Die Protokollabteilung betreut aber nicht nur VIPs. Mit ihren vielfältigen Kontakten ist sie eine wichtige Schlüsselabteilung für alle Geschäftsbereiche. „Mit unserer Arbeit unterstützen wir die Leipziger Messe und natürlich alle ihre Themen. Oft stehen wir dabei ganz vorn“, resümiert Michael Petzold. Dabei hat die Protokollabteilung nach außen auch eine repräsentative Rolle, sowohl für die Leipziger Messe selbst als auch für die Stadt Leipzig. Beide Bereiche vertritt sie unterstützend ebenso bei zahlreichen Sonderveranstaltungen wie dem Opernball, der LEIPZIGER MARKT MUSIK oder dem Internationalen Transport Forum der OECD

Struktur und ein Gefühl für Menschen

Das Team der Protokollabteilung besteht derzeit aus vier Protokollreferentinnen und einer Assistentin. Michael Petzold ist seit 2004 Abteilungsleiter. Auf die Frage, was man für diesen außergewöhnlichen Beruf mitbringen muss, stockt Petzold kurz und sagt: „Eine Berufsausbildung dafür gibt es nicht. Man braucht organisatorisches Geschick und, ganz wichtig, ein Gespür für Menschen.“ Kommunikative Fähigkeiten sind natürlich auch von Vorteil für den Job.

Michael Petzold begrüßt Ministerpräsident Michael Kretschmer auf der Leipziger Messe
Foto: Leipziger Messe

Anekdoten sind topsecret

In den vergangenen 20 Jahren hat Michael Petzold so einige Geschichten erlebt, von denen er die interessantesten aber leider nicht erzählen darf. „Integrität ist unser Vertrauensvorschuss. Den dürfen wir auf keinen Fall verspielen“, sagt der gebürtige Templiner ernst und ergänzt lachend: „Vielleicht schreibe ich ja mal meine Memoiren. Da erzähle ich dann all die pikanten kleinen und großen Stories.“

Der Zufall – Freund oder Feind?

Das Protokoll ist wie der Drehplan für einen Film. Jede Abweichung sorgt für Schweißperlen auf der Stirn des Regisseurs. Michael Petzold sieht das allerdings etwas gelassener: „Wir arbeiten mit Menschen. Und auch wenn sie Prominente sind, haben sie ihre eigenen Wünsche für den Besuch. Den respektieren wir natürlich, soweit es irgendwie geht.“ Wenn einem hochrangigen Gast also nach der Leipziger Buchmesse einfällt, noch schnell eine Lesung in der Stadt besuchen zu wollen, setzt das Protokollteam alle Hebel in Bewegung, damit das klappt. Mit Kreativität und einem gewissen Improvisationstalent lassen sich auch solche Herausforderungen meistern. „Es ist auch schon vorgekommen, dass wir mit einem Minister vor verschlossenen Türen standen. Da ist es dann wichtig, Ruhe zu bewahren und sich nichts anmerken zu lassen.“

Was die Zukunft bringt

„Für das Team wünsche ich mir, dass alles so bleibt, wie es ist. Ich habe die besten Mitarbeiterinnen, die ich mir nur wünschen kann und der Job funktioniert nur im Team“, unterstreicht Petzold und fügt etwas nachdenklich hinzu: „Ich bin gespannt, wie die Landtagswahlen am 1. September ausgehen und mit wem wir zukünftig auf Landesebene zusammenarbeiten werden.“

Aus rund 30 Bewerbern hat sich eine junge Frau durchgesetzt. Sie wird sich in gut dreieinhalb Jahren „Fachfrau für Veranstaltungstechnik“ nennen dürfen. Dirk Weichel, Abteilungsleiter Kongress- und Haustechnik und Meister für Veranstaltungstechnik, ist einer von denen, die sie fit machen für diesen Job. „Neben den Noten – und da schauen wir insbesondere auf die Naturwissenschaften – waren das Interesse der Bewerberin, ihr Engagement und ein gewisses Faible für die Branche ausschlaggebend für unsere Wahl“, sagt Weichel, denn „alles, was wir machen, ist live – dafür muss man schon brennen.“ Weichel betreut mit seinem Team die Veranstaltungen im Congress Center Leipzig und in der KONGRESSHALLE am Zoo. Er kümmert sich bei der Leipziger Messe seit mehr als 15 Jahren um die Veranstaltungstechnik und kennt hier vermutlich jedes Kabel und jeden Schalter.

Lernen bei der Leipziger Messe

Warum die Leipziger Messe der ideale Ort ist, um den Beruf des Veranstaltungstechnikers zu erlernen? Weil es hier eine große Vielfalt an Veranstaltungen gibt. Ob klassischer Kongress, verschiedene Messen oder Galas und Produktpräsentationen – hier finden nahezu alle Formate statt. „Das ist kein Rock ‘n’ Roll, wo man jeden Tag in einer anderen Stadt aufwacht“, sagt Weichel. „Aber wir bieten hier wirklich gute Voraussetzungen, alles zu lernen, um später einen guten Job zu machen.“ Von Licht und Ton über Aufnahmetechnik, Traversen und Statik bis hin zu Sicherheits- und Elektrotechnik kann die Leipziger Messe alle Inhalte der Ausbildung praxisnah vermitteln. „Und was wir nicht selber machen, dafür holen wir uns Partner ins Boot, bei denen die Azubis ein Praktikum absolvieren“, so Weichel und nennt dabei als Beispiel die Arbeit an Traversen.
Teamgeist und Freude gehören dazu: Die Leipziger Messe bietet ausgezeichnete Voraussetzungen für eine fundierte Ausbildung.
Foto: Leipziger Messe

All das gilt übrigens auch für die anderen Berufe, in denen die Leipziger Messe – gemeinsam mit FAIRNET und fairgourmet ausbildet – unter anderem Veranstaltungskauffrauen und -männer, Kaufleute für Büromanagement, Informatik und Eventmanagement sowie Köche und Köchinnen. Es gibt insgesamt 24 Azubis in 8 Ausbildungsberufen und 14 dual Studierende in 3 Fächern. Alle profitieren nicht nur vom Renommee des Messestandortes, sondern auch von der Vielfalt an konkreten beruflichen Situationen und Aufgaben, mit denen sie hier konfrontiert werden. Damit ist die Leipziger Messe eine richtig gute „Spielwiese“ für angehende Profis – zumal eigenes Engagement und Mitdenken hier immer honoriert werden.

Selbst ausbilden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen

Nach der Corona-Pandemie hat es die Veranstaltungsbranche gar nicht leicht. Viele Arbeits- und Fachkräfte sind nach der Zeit, in der kaum etwas stattfinden durfte, nicht zurückgekehrt. „Die Leipziger Messe arbeitet oft und gut mit Freiberuflern zusammen“, erläutert Dirk Weichel. Tatsächlich werden das aber immer weniger. Hinzu kommen die Lücken in der Personalplanung durch Kollegen, die in Ruhestand gehen. So war es auch in seiner Abteilung, weshalb man sich darauf geeinigt hat, die Ausbildung von Fachkräften selbst in die Hand zu nehmen. „Und natürlich wollen wir auch als Leipziger Messe Flagge zeigen und beispielhaft vorangehen, um zu zeigen, dass wir auch in technischen Berufen hervorragend ausbilden können.“

 

Weitere Informationen zu Ausbildungen bei der Leipziger Messe gibt es hier:  www.leipziger-messe.de/ausbildung

Ab jetzt ist Sonnenschein gefragt: Im Mai 2024 hat die Leipziger Messe die hauseigene Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Ein Blick aus der Luft zeigt, dass die Dächer von Verwaltungsgebäude, Westflügel und Handwerkerzentrum nicht mehr nur grün sind. Hier wurden die insgesamt 2.646 Module der PV-Anlage installiert. Die Dächer haben sich als ideale bauliche Grundlage dafür erwiesen. Die bereits vorhandene Begrünung ist weitestgehend erhalten geblieben. Lediglich direkt unter den PV-Modulen wurde der Pflanzenwuchs durch den Einsatz spezieller Polyestervliese minimiert.

15 Prozent weniger externer Strombedarf

Das Thema Grüne Energie ist bei der Versorgung des Messegeländes nicht neu. Die Messegesellschaft optimiert ihren Energieverbrauch bereits durch ein eigenes Blockheizkraftwerk mit einer Gesamtleistung von ungefähr 800 Kilowatt. Dank Kraft-Wärme-Kopplung wird so der Grundbedarf an Wärme und Strom gedeckt. Zusätzliche Energieeinsparungen ermöglichen ein Eisspeicher für die Kühlung und eine moderne Wärmetauscher-Anlage für die Lüftung. Mit der PV-Anlage produziert das Unternehmen nun selbst Strom aus erneuerbarer Energie. Rund 15 Prozent des externen Strombedarfs können damit gedeckt werden. Zur Veranschaulichung: Die PV-Anlage könnte den Strombedarf für rund 200 Einfamilienhäuser mit vier Personen decken.

PV-Anlage aus der Nähe
Die Leistung der PV-Anlage könnte rund 200 Einfamilienhäuser versorgen.
Foto: Leipziger Messe

Nachhaltigkeitsziele der Leipziger Messe

Die Installation der Photovoltaik-Anlage reiht sich in die zahlreichen Maßnahmen der Leipziger Messe in Sachen Nachhaltigkeit ein. Das Thema Energie spielt dabei eine zentrale Rolle. 2021 wurde der „Net Zero Carbon Events Pledge“ unterzeichnet, eine Verpflichtung zu konkreten Schritten zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen. Im Einklang mit den Zielsetzungen der Stadt Leipzig wird die Geschäftstätigkeit der Unternehmensgruppe bis spätestens 2040 CO2-neutral ausgestaltet. Seit 2023 bezieht die Leipziger Messe zu 100 Prozent Ökostrom. Die Maßnahmen orientieren sich an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen. Bezahlbare und saubere Energie ist eins der 17 Sustainable Development Goals (SDGs)

Grüner Strom für ein grünes Messegelände

Grüne Gedanken spielten bereits bei der Konzeption des Geländes eine bedeutende Rolle: Die Messehallen sind in eine Parklandschaft mit einem See und über 25.000 Bäumen eingebettet. Die Dächer von Congress Center Leipzig und Verwaltungsgebäude sind begrünt. Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um Ressourcen wie Wasser und Strom zu sparen. 2009 wurde die Leipziger Messe als erste große deutsche Messegesellschaft nach Green-Globe-Standards zertifiziert und seither regelmäßig rezertifiziert. Durch das Green-Globe-Zertifikat wird die Nachhaltigkeit von Unternehmen auf Basis international anerkannter Kriterien verifiziert.

Warum ist Demokratie wichtig?

Dieser einfachen Frage widmete sich die Kampagne, die bereits Ende März zur Leipziger Buchmesse startete. Bekannte Künstlerinnen und Künstler haben dafür unter dem Hashtag #DemokratieWählenJetzt Clips produziert. Für den Leipziger Comedian und Autor André Herrmann zum Beispiel ist Demokratie wichtig, weil sie im Gegensatz zu autoritären Regimen immer die Möglichkeit bietet, Veränderungen von der Basis der Gesellschaft anzustoßen. Für die Entertainerin und Comedienne Parshad Esmaeili ist sie schützenswert, weil sie allen Menschen eine Stimme gibt und damit die Chance, etwas in der Politik zu bewirken. Und für den Autor Said Etris Hashemi, der selbst bei dem rassistischen Anschlag von Hanau 2020 schwer verletzt wurde, ist klar, nur in der Demokratie hat jeder Mensch dieselben Rechte, unabhängig von Hautfarbe und Herkunft.

 

Die Leipziger Buchmesse 2024 startete dann auch mit einem demokratischen Paukenschlag. Alle Gäste der feierlichen Eröffnung am 20. März im Gewandhaus Leipzig hielten gleichzeitig ein Schild mit der Aufschrift „Demokratie wählen. Jetzt“ hoch. Ein Gänsehautmoment und ein Foto pro Demokratie, das um die Welt ging.

 

 

Stimmen pro Demokratie von Künstlerinnen und Künstlern zur Leipziger Buchmesse 2024

Gemeinsames Bekenntnis zu demokratischen Werten

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leipziger Messe bekennen sich zu Weltoffenheit und Demokratie. Denn Demokratie steht für viele Werte, die für die Leipziger Messe essentiell sind – Weltoffenheit und ein respektvoller Austausch über Grenzen hinweg, Gastfreundschaft, Sicherheit, Freiheit, Pluralismus, fairer Wettbewerb, Toleranz und Offenheit, Chancengleichheit, Meinungsvielfalt und soziale Gerechtigkeit, kurzum: eine Gesellschaft, in der jede Stimme zählt.


Warum Demokratie wichtig ist – beantwortet von der Geschäftsführung und Geschäftsleitung der Leipziger Messe

Stadtrats- und Europawahl 2024

Am 09. Juni findet sowohl die Kommunalwahl des neuen Leipziger Stadtrats als auch die Europawahl statt. Dabei zählt jede Stimme.

Kerstin Stelzer, Sekretärin und die gute Seele der Gebäudeleittechnik empfängt uns und bietet Kaffee an. Zwei Servicetechniker beißen am großen Tisch des offenen Pausenplatzes gerade genüsslich in ihre Frühstücksbrote. Männer in Arbeitsanzügen wuseln geschäftig umher. Blaue Helme liegen griffbereit auf dem Schrank neben der Eingangstür. Die Zentrale der Gebäudeleittechnik ist ein hoher heller Raum mit durchgehenden Fensterfronten an drei Seiten. An der Stirnseite stehen große Schalttafeln. Sie zeigen die Umrisse des Messegeländes, Steuerungsprozesse und Live-Bilder zahlreicher Kameras. Überall blinkt und leuchtet es. Vor den Schalttafeln sitzen zwei Mitarbeiter vor einer Reihe Monitore, die im Halbkreis angeordnet sind.
Blick in die Zentrale der Gebäudeleittechnik auf der Leipziger Messe.
Foto: Leipziger Messe

Der Ringkanal: Hauptschlagader der Leipziger Messe

Auftritt René Leuckert. Begrüßung, Hände schütteln. „Hier in der Zentrale sind wir für die Überwachung und Steuerung der Gebäudetechnik mit circa 40.000 Datenpunkten verantwortlich“, erklärt der Abteilungsleiter. „Dazu gehören alle Prozesse und Systeme, die mit Wärme, Kälte, Beleuchtung und Sicherheit zu tun haben.“ Leuckert zeigt auf dem Plan auf einen grau schraffierten Kanal, der sich über das gesamte Gelände schlängelt. „Das ist der unterirdische Ringkanal – die sieben Kilometer lange Hauptschlagader der Gebäudetechnik.“ Hier liegen alle Medien, wie Wasser- und Heizrohre oder Strom- und Datenkabel. „Das ist schon eine eigene Welt. Wenn ich da hinabsteige, weiß ich selbst nach fast vier Jahren manchmal nicht ganz genau, wo ich wieder herauskomme.“

Heat me up: Wo kommt die Energie her?

Unter dem Fahnenplatz vor dem Hauptgebäude stehen die Heizkessel und zwei Blockheizkraftwerke. Aus Erdgas erzeugen sie Wärme und Strom. Der Messeturm ist ihr Schornstein. „Wenn wir das heute nochmal planen könnten, würden wir eher auf eine dezentrale Versorgung setzen. Im Ringkanal geht schon verhältnismäßig viel Energie verloren. Als 1996 die GLT installiert wurde, war das aber die allerneueste Technik.“

 

Die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Handwerkerzentrums und des Messehauses liefern zusätzlich 15 Prozent des bisher zugekauften Strombedarfs. „Die Dächer der Messehallen können wir allerdings nicht mit PV-Anlagen belasten, weil wir sonst die Hängepunkte der Hallendecken nicht mehr optimal nutzen können.“ Heißt: In den Hallen könnte weniger von den Decken abgehangen werden. In Zukunft könnten innovative leichtere Produkte dieses Problem lösen.

Im Falle eines Feuers

Plötzlich erklingt ein Alarm an einem der Bildschirme. René Leuckert bleibt cool und erklärt: „Die Servicetechniker warten gerade die Brandmelder. Da kommt es hin und wieder zu solchen Störungsmeldungen.“ Mehr als 3.000 Brandmelder gibt es auf dem gesamten Gelände. Alle Hallen und viele Nebenräume sind zusätzlich mit Sprinklern ausgestattet. Das Wasserreservoir und die Pumpen dafür stehen im Keller des CCL, des Congress Center Leipzig. Wenn es brennt, erhält die Feuerwehrleitstelle in Großzschocher automatisch einen Alarm.

Das Gelände der Leipziger Messe im Überblick.
Foto: Leipziger Messe

Vogelperspektive Veranstaltung

Bei einer Veranstaltung sind die Männer der Gebäudeleittechnik besonders wachsam. Sie reagieren sofort, wenn beispielsweise ein Alarm in den Aufzügen oder den Behinderten-WCs ausgelöst wird. Außerdem steuern sie die Temperatur in den Hallen und, was besonders schwierig ist, in der großen Glashalle. Leuckert erinnert sich: „Vor einiger Zeit hat dort Florian Silbereisen im Sommer eine Schlagerveranstaltung gemacht. Da waren trotz Lüftung über 40 Grad unter dem Dach der Glashalle.“ Die Mitarbeiter der GLT leiten in Absprache mit den Messe-Veranstaltungsleitern auch Besucherströme. „Einmal war die Halle 1 zur Buchmesse viel zu voll. In so einem Fall schließen wir Kassen und sperren bestimmte Bereiche so lange, bis sich die Menschenmassen verteilt haben.“

Nachts auf der Messe

In Zeiten, in denen keine Veranstaltungen stattfinden, ist die Zentrale von 6 bis 20 Uhr besetzt. Nachts verteilt die Wache Süd ankommende Notfallmeldungen und klingelt im schlimmsten Fall die Bereitschaft aus dem Bett oder informiert, je nach Schaden, direkt die zuständige Havarie-Stelle.

Worst Case Stromausfall?

„Stromausfall ist bei uns kein Worst Case-Szenario. Wir haben im Falle eines Stromausfalls genügend Batteriepuffer, um alle sicherheitsrelevanten Anlagen für mindestens drei Minuten nahtlos weiter zu versorgen“, erklärt René Leuckert gelassen. Danach springt das Notstrom-System an. Das besteht aus drei riesigen Dieselaggregaten mit jeweils 1 MW Leistung.

Bewerbung als Gebäudeleittechniker möglich

René Leuckert arbeitet seit 2020 in der GLT. Zusammen mit sieben Kollegen und Kerstin Stelzer im Büro halten Sie die Technik 24/7 am Laufen. Die meisten Mitarbeiter im „technischen Ring“ der Zentrale haben eine handwerkliche Ausbildung, beispielsweise als Steuerungstechniker, Elektriker oder Heizungsmonteur. Leuckert selbst ist Ingenieur, hat an der HTWK Leipzig Maschinenbau studiert und sich später bei einem Mittelständler für die Gebäudetechnik qualifiziert. „Einige der Kollegen stehen kurz vor der Rente. Da brauchen wir in absehbarer Zeit neue Leute.“ Qualifiziert dafür sind vor allem Menschen mit einer technischen Ausbildung, im besten Fall sogar mit Erfahrung in der GLT.

Foto: Leipziger Messe

Neue Software

Wie wird sich die GLT der Leipziger Messe in den nächsten Jahren verändern? Leuckert holt aus: „Wir werden in absehbarer Zeit eine komplett neue Software einführen. Die alte basiert noch auf Unix. Da geht uns bald die Hardware aus. Die Umstellung dauert bei 40.000 Datenpunkten und über 1.000 Bediengrafiken aber eine ganze Weile.“ Der Auftrag wird an einen externen Dienstleister vergeben. Er tauscht dann auch die 232 Controller im Gelände und installiert ein webbasiertes System im geschützten und bestehenden IT-Netz der Leipziger Messe. „Natürlich wäre es einfacher, in der Gebäudeleittechnik eines komplett neuen Systems zu arbeiten. Aber ich mag auch die Herausforderungen, denen wir uns hier jeden Tag stellen müssen“, sagt er und jagt schon wieder zum nächsten Termin in irgendeiner Halle auf dem riesigen Gelände der Leipziger Messe.

Simone Dietz ist Prokuristin von LM Gast, wie das Unternehmen intern genannt wird. Der studierten Ökonomin für Außenhandel ist es wichtig, dass die Leipziger Messe brummt. „Wenn ich so wie heute früh schon kurz nach acht vor der Messe-Allee im Stau stehe, freut mich das. Das heißt, dass was los ist und sich jede Menge Besucher und Aussteller bei uns auf dem Gelände tummeln“, erzählt sie im April 2024, während die agra Landwirtschaftsausstellung in zwei Messehallen und auf dem Freigelände läuft.
Simone Dietz, Prokursitin der Leipziger Messe Gastveranstaltungen GmbH
Simone Dietz, Prokuristin der Leipziger Messe Gastveranstaltungen GmbH

Größter Messestandort in Mitteldeutschland

Kein anderes Gelände in Mitteldeutschland bietet so ideale Bedingungen für Veranstalter wie die Leipziger Messe. 70.000 Quadratmeter Außenfläche und 111.900 Quadratmeter überdachte Fläche in fünf Hallen sprechen für sich. „Der Veranstalter sagt uns, wie viel Fläche er braucht und wir stellen ihm das perfekte Gelände zur Verfügung. Diese Bedingungen sind einzigartig in der Region“, schwärmt Simone Dietz von den Möglichkeiten des Standorts. Doch die Vorteile der Leipziger Messe gehen weit über die Größe des Geländes hinaus. Für viele Mieter sind auch die Anbindung zur Autobahn und das große Angebot von Parkflächen für Aussteller und Besucher ausschlaggebend. Für Simone Dietz ist klar: „Dass die Leipziger Messe mit Besucherströmen umgehen kann, zeigt sie jedes Jahr beispielsweise mit der Leipziger Buchmesse. Die schnelle Anbindung an die S-Bahn und die Straßenbahn sind sehr attraktiv für alle Beteiligten.“
Viel Platz für Veranstalter – das Gelände der Leipziger Messe im Überblick.
Viel Platz für Veranstalter – das Gelände der Leipziger Messe im Überblick.

Leipziger Messe = Alles aus einer Hand

Die Infrastruktur der Leipziger Messe ist ein Paradies für Veranstalter. Alle Zugänge sind ebenerdig und die Hallen für Maschinen bis zur Größe eines mittleren Mähdreschers befahrbar. „Wir haben in den Hallen schon Züge ausgestellt. Der Boden ist also sehr belastbar“, sagt Simone Dietz lachend. Zudem werden alle Aussteller, ob in der Halle oder auf der Freifläche, nach ihren Vorstellungen mit Strom, Wasser, LAN oder WLAN versorgt. Kooperationspartner FAIRNET, ebenfalls Teil der Unternehmensgruppe, bietet von der Planung bis zum Standbau für einzelne Aussteller jeden Service, den Veranstalter sich wünschen können. Und um das leibliche Wohl kümmert sich vor Ort die fairgourmet. „Dank der idealen Bedingungen können Veranstalter bei uns sehr genau planen und minimieren so ihre Risiken.“
Ebenerdig befahrbare Hallen und tragfähiger Boden für Schwergewichte.
Ebenerdig befahrbare Hallen und tragfähiger Boden für Schwergewichte.

Ein ganz normaler April

Simone Dietz und ihr Team bringen häufig mehrere Gastveranstaltungen gleichzeitig auf und über die Bühne, oft auch parallel zu den Eigenveranstaltungen der Messegesellschaft. So wird die Leipziger Messe immer wieder zu einem Ort der besonderen Vielfalt. Vom 4. bis 7. April fand die CAGGTUS statt, sodass 1.900 Gamer auf Deutschlands größter LAN-Party vor Ort waren. Zeitgleich fanden in der Glashalle Leipziger Wollefest und Stoffmesse als Gastveranstaltung statt, in den Hallen 2 und 5 lief der Aufbau der agra. „Da kam es schon zu einigen verwunderten, aber auch sehr schönen Begegnungen zwischen den doch recht unterschiedlichen Besuchern“, erinnert sich Simone Dietz. Diese Vielfalt an Möglichkeiten auf und mit der Messe ist es auch, die so verschiedene Veranstalter anlockt. Am 30. März feierten beispielsweise mehr als 10.000 Metalcore-Fans auf dem Impericon Festival. Mitte April kamen dann über 50.000 Besucher, um sich auf der agra Nutztiere und Landmaschinen anzuschauen.

Parallel zur CAGGTUS waren Wollefest und Stoffmesse zu Gast in der Glashalle.
Parallel zur CAGGTUS waren Wollefest und Stoffmesse zu Gast in der Glashalle.

agra 2024 - von Kühen und Traktoren

Die agra ist die größte Messe für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Ost- und Mitteldeutschland. Zwischen dem 11. und 14. April waren knapp 800 Aussteller in zwei Hallen und auf der Freifläche vertreten – 17 Prozent mehr als 2022. „Hier können wir für den Veranstalter alle Vorteile der Leipziger Messe ausspielen“, betont die Prokuristin Dietz. Neben riesigen Landmaschinen präsentierten die Aussteller über 1.100 Tiere in Bundes- und Landeswettbewerben. Dabei steht der Tierschutz an oberster Stelle. Damit die Tiere bei der An- und Abreise nicht unnötig unter Stress geraten, gibt es einen minutiös ausgearbeiteten Zeitplan für die Transporte. Außerdem werden die Schafe, Rinder, Hühner und Lamas in der gut belüfteten Halle Tag und Nacht von ausgebildeten Tierpflegern betreut.

Ein Kuhstall in der Messehalle mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung – die Nutztierschau im Rahmen der agra Landwirtschaftsausstellung
Ein Kuhstall in der Messehalle mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung – die Nutztierschau im Rahmen der agra Landwirtschaftsausstellung

Die agra war für die Veranstalter ein voller Erfolg. Sie wissen, dass die Flächen auf der Leipziger Messe auch in Zukunft weiteres Wachstum zulassen. Und so wird die agra auch 2026 wieder ihre Tore öffnen – selbstverständlich auf der Leipziger Messe.

Die zwei G in CAGGTUS stehen für „Good Game“ und bedeuten gutes Spiel. Das sagen sich Gamer nach einer spannenden Partie. Ein „Good Game“, ein voller Erfolg, war auch die CAGGTUS 2024, sowohl für die Aussteller und Partner der Messe als auch für die zahlreichen Besucher. Sebastian Kober und sein Team haben sich dabei besonders um den Support der LAN-Party gekümmert, die – by the way – die größte ist, die in Deutschland in diesem Jahr stattfindet. Die 47 Tischreihen mit insgesamt 1.900 Plätzen waren beinahe komplett und rund um die Uhr besetzt. „Die LAN ist sehr entspannt gelaufen. Einzig und allein das neue Counter-Strike hat uns vor einige Rätsel gestellt. Das war vorher noch nie in einer solch großen Umgebung getestet worden.“ Für Sebastian Kober ist die CAGGTUS ein ganz besonderer Check der Systeme am Standort. Sein Team nutzt den Support bei der LAN-Party auch, um beispielsweise die Hardware-Performance zu verbessern oder die Switch-Anschlüsse an den Tischen zu automatisieren. „Wir wollen die LAN in den nächsten Jahren noch größer machen. Damit in der Halle mehr als 2.000 Leute zocken können, optimieren wir ständig unsere Prozesse.“
Die Messehalle 3 verwandelt sich zur CAGGTUS in eine riesige LAN-Area. Foto: Leipziger Messe / Niclas Schmidt
Die Messehalle 3 verwandelt sich zur CAGGTUS in eine riesige LAN-Area.
Foto: Leipziger Messe / Niclas Schmidt

Ausnahmezustand CAGGTUS

Während auf jeder anderen Messe maximal 600 Geräte im lokalen Netzwerk (LAN) angemeldet werden, sind es auf der CAGGTUS unglaubliche 2.000. Bei der Vorbereitung arbeitet die Leipziger Messe deshalb mit dem Berufsförderungswerk (BFW) Leipzig zusammen. Bis zu 50 IT-Umschüler des BFW lernen hier sozusagen am lebenden Netzwerk. Zusammen mit dem Dienstleister der Leipziger Messe verlegen sie allein 54 Kilometer Kabel und stellen und verkabeln bis zu 50 Switches. Sie sichern auch den sogenannten First-Level-Support, sind also die Ersten, die bei technischen Problemen vor Ort zur Stelle sind. Falls das nicht ausreicht, stärken ihnen die IT-Mitarbeiter rings um Abteilungsleiter Sebastian Kober den Rücken.

 

Erste Erfahrungen mit jeder Menge Gaming-Power konnte die IT-Abteilung der Leipziger Messe schon zwischen 2002 und 2008 sammeln. „In den Jahren der Games Convention haben wir viel dazugelernt. Damals mussten wir uns aber vor allem vor den Sicherheitslücken der Aussteller schützen“, lacht Kober und ergänzt: „Vor meiner zweiten DreamHack 2019 hatten wir uns entschlossen, nur noch auf eigene LAN-Systeme zu setzen. Wir haben inhouse genügend Know-how, um das abdecken zu können. Diesen Schritt haben wir nie bereut.“

Für die IT der Leipziger Messe dreht sich zur CAGGTUS alles um Kabel, Switches & Co. Foto: Leipziger Messe / Niclas Schmidt
Für die IT der Leipziger Messe dreht sich zur CAGGTUS alles um Kabel, Switches & Co.
Foto: Leipziger Messe / Niclas Schmidt

Die IT der Leipziger Messe

Die Informationstechnik der Leipziger Messe ist in zwei Abteilungen organisiert: Hard- und Software. Sebastian Kober leitet die Hardware-Abteilung mit ihren 14 Mitarbeitern. „Unser Team ist bunt gemischt. Dazu gehören ehemalige Elektriker, Informatiker und im Moment ein BA-Student“, zählt der 40-Jährige auf. Seine Abteilung kümmert sich einerseits um die Ausstattung der hausinternen IT bis hin zum Betriebssystem der Mitarbeiter. Das umfasst auch die Betreuung des Ticketshops der Leipziger Messe. „Die existierenden Ticket-Shops waren uns damals zu teuer und nicht spezifisch genug. Da haben wir selbst einen entwickelt. Mittlerweile werden unsere Systeme auch von Bundesligist Eintracht Frankfurt genutzt“, erzählt Kober. Aktuell kümmern sich drei Kollegen aus der Abteilung ausschließlich um diese Infrastruktur.

 

Andererseits organisiert Sebastian Kobers Abteilung die Versorgung während der Messen. Dafür stehen dem Team in zwei Rechenzentren in Halle 2 und 5 je drei 19-Zoll-Racks zur Verfügung. Jedes Rack besteht aus 40 Höheneinheiten – ein üblicher Server darin belegt eine Höheneinheit und enthält 1,5 Terabyte RAM. Die Daten in beiden Zentren werden aktiv gespiegelt und zusätzlich in einem Backup-Zentrum in der Verwaltung gesichert. Auf dem gesamten Gelände arbeitet die IT mit 25 physischen und 450 virtuellen Servern, 275 Switches und 500 WLAN-Access-Points. Das Netzwerk verbindet die über 700 Windows-PCs und circa 3.500 Geräte im gesamten Netzwerk. Während einer Messe sind das natürlich noch deutlich mehr.

IT-Abteilungsleiter Sebastian Kober Foto: Leipziger Messe
IT-Abteilungsleiter Sebastian Kober
Foto: Leipziger Messe

Die Krise als Chance

Sebastian Kober und sein Team haben den ersten Lockdown 2020 genutzt, um das komplette System auf ein sogenanntes Software-defined Networking (SDN) umzustellen. Das hat die Netzwerkverwaltung der Leipziger Messe revolutioniert und Prozesse, die bisher von Hand erledigt werden mussten, automatisiert. „Im laufenden Betrieb wäre eine solche Umstellung nur schwer möglich gewesen. Das klingt paradox, aber für uns kam der Lockdown damals genau zur rechten Zeit.“

IT für Aussteller

Bei der Anmeldung zu einer Messe legen die Aussteller im Online-Shop der Leipziger Messe fest, welche Geräte sie an ihrem Stand nutzen wollen. Der Dienstleister bereitet dann rechtzeitig die jeweiligen Anschlüsse vor und Sebastian Kober und sein Team stellen während der Messe den Support sicher.

IT-Recruiting

Auch die IT-Abteilung der Leipziger Messe ist immer auf der Suche nach guten Mitarbeitern. Seit diesem Jahr bildet sie wieder Azubis und Studenten der Berufsakademie aus. Sebastian Kober wirbt für den Job in seiner Abteilung: „Unsere IT deckt viele unterschiedliche Bereiche ab und der Job ist damit sehr abwechslungsreich. Wir gehören zu den wenigen Unternehmen in der Region, bei denen die Mitarbeiter mit 100-Gigabyte-Leitungen und modernster Technik arbeiten und ständig an innovativen Ideen mitentwickeln können.“

Erweitertes Frühstück mit Eggs Benedict

Anne-Marie Gillert und Andrea Kempe verstehen es, viele Fakten auf angenehme Art und Weise zu vermitteln. Die beiden Oberkellnerinnen und Ausbilderinnen lockern die zunächst theoretische Schulung immer wieder mit konkreten Aufgaben und Übungen auf. Im praktischen Teil bereiten die Azubis mit Koch und Ausbilder Arend Neisser dann Rührei, Omelett, Spiegelei und Eggs Benedict zu – ein Muss auf dem guten Frühstückstisch. Genau das macht die azubi akademie leipzig aus: Sie steht für eine Ausbildung, die über die Grundlagen hinausgeht und die Azubis dazu befähigt, später als exzellent vorbereitete Fachkraft zu glänzen.

Die ersten Schritte zum perfekten Frühstück.
Foto: azubi akademie leipzig

Zwei Männer, ein Gedanke

Detlef Knaack, Geschäftsführender Direktor von fairgourmet, und Ingo Winkler, Chef des Ratskellers, sind nicht nur Kollegen, sondern auch privat befreundet. Sie stellten irgendwann fest, dass sie für ihre Azubis jährlich Veranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen inklusive Prüfungsvorbereitungen organisieren. Schnell stand da schnell die Frage im Raum: Wollen wir das nicht zusammen machen? So war die Idee zu einer gemeinsamen Azubi-Initiative für angehende Köche, Restaurantfachleute, Fachkräfte für Gastronomie und Gastgewerbe geboren. Die azubi akademie leipzig (aal) erblickte das Licht der Welt.


Seitdem bieten die beiden Gastronomiebetriebe für ihre Auszubildenden zehn bis zwölf bis Veranstaltungen im Jahr an. „Wir vermitteln spezielles, tiefergehendes Wissen auf besonders praktische und anschauliche Art“, sagt Detlef Knaack. „Unser Credo: Wenn wir nicht gescheit ausbilden, dann dürfen wir auch nicht über zweitklassige Fachkräfte jammern. Und für die Azubis ist uns wichtig, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt.“ Dabei geht es insbesondere um Inhalte, die in der Berufsschule nicht oder nur am Rande vorkommen. Mit diesem Angebot schließen Knaack und Winkler eine Leerstelle für die Azubis, um sie richtig fit zu machen für ihr späteres Berufsleben.            

Zwei Gastro-Profis, eine gute Idee: Detlef Knaack und Ingo Winkler (r.), Initiatoren der azubi akademie leipzig
Foto: Leipziger Messe

Von Allergenen über Käseherstellung bis Zusatzstoffe

Jeder Termin widmet sich einem bestimmten Thema. Das kann Weinkunde sein, Käseherstellung, Meeresfrüchte und Fisch, Kaffeerösterei, Bierbraukunst oder Wissen über Tee. Wenn es sich anbietet, gehen die Azubis zu einer Manufaktur und schauen sich alles ganz genau an und probieren ganz viel selbst aus. Einmal im Jahr zum Beispiel fährt die Truppe nach Freyburg (Unstrut) in die Weinberge zur dortigen Winzergemeinschaft. Von der Weinlese bis zum Abfüllen in die Flaschen erleben die Azubis hier, wie Wein entsteht. Wenn es um Tee geht, dann beginnt die Ausbildung tatsächlich bereits beim Pflücken der Blätter. Beim Kaffee erfahren sie die Unterschiede zwischen verschiedenen Bohnen und Röstungen. Und aus der Käserei bringt am Ende jeder einen selbstgemachten, eigenen Käse nach Hause. So bleibt das Gelernte natürlich viel besser in Erinnerung als die bloße Theorie. „Es gibt allerdings auch sperrigere Themen wie Allergene, Zusatzstoffe oder Ernährungslehre“, weiß Detlef Knaack, der sie zum Teil gleich selbst übernimmt. „Aber wir achten auch hier einen hohen praktischen Anteil, damit wir dieses Wissen so anschaulich und lebendig wie möglich vermitteln können.“

Auch Bierbrauen stand schon auf dem Schulungsplan – natürlich in der hauseigenen Braumanufaktur des Ratskellers.
So werden aus 1.500 Litern Milch Käse und die Azubis waren mit der aal direkt dabei.
Auch Schulungen zum Thema Südfrüchte stehen auf dem Programm.
Fotos: azubi akademie leipzig

Gute Angebote sprechen sich rum

An den Schulungen der aal nehmen nicht nur Azubis von fairgourmet und Ratskeller teil, sondern auch von anderen Unternehmen, zum Beispiel vom Hotel und Gasthof Holländische Mühle in Schkeuditz. Sie ergänzten hier Ausbildungsinhalte, die ihr Betrieb zumindest im Praktischen nicht leisten kann, da sie gar kein derartiges Frühstück anbieten. Sie nahmen das Angebot der aal gern an – vor allem mit Blick auf die Prüfungen, bei denen solche Inhalte abgefragt werden.

 

„Wir hatten die aal bereits im zweiten Jahr für alle fachlich passenden Azubis aus ganz Leipzig geöffnet – kurz darauf sogar für ganz Sachsen“, erklärt Ingo Winkler die Hintergründe. Durch die gemeinsame Zeit in der Schule berichten die Azubis untereinander von den Veranstaltungen und Auszubildende anderer Betriebe wünschten sich, an diesen Angeboten auch teilnehmen zu können. „Das spricht für das Konzept und für die Qualität der Veranstaltungen“, freut sich Detlef Knaack über das große Interesse. „Die aal ist ein echtes Herzensprojekt, auf das wir auch wirklich stolz sind.“ Dieses Jahr stehen unter anderem noch Cocktails, Fleischzubereitung, vegetarische und vegane Küche auf dem Programm. Da will man doch gleich noch einmal Azubi sein!

So sehen die Variationen vom Ei vom Profi aus.
Foto: Leipziger Messe

Interessierte Azubis aufgepasst: Ihr wollt Teil dieser spannenden und praxisorientierten Ausbildung werden? Besucht www.azubi-akademie-leipzig.de und meldet euch für die Schulungen an!