Mehr als 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten bei der Leipziger Messe Unternehmensgruppe. Paul Kutschera, Sandra Rechenberger, Anna Hardt und Philipp Schneider sind vier von ihnen und haben dem Messe Magazin verraten, was die Leipziger Messe für sie ganz persönlich zu einem geschätzten Arbeitgeber macht.
Willkommen im Team! Innovativ arbeiten in familiärer Atmosphäre.
Als Personalreferentin ist Sandra Rechenberger für die Organisation von Trainings und Coachings für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leipziger Messe verantwortlich. Hier berichtet Sandra, wie sich die Arbeitsatmosphäre in der Unternehmensgruppe für sie anfühlt:
Foto: Leipziger Messe
Karriere, Familie, Studium: alles „unter einem Hut“
Paul Kutschera ist Projektassistent bei der Leipziger Messe. Paul wird berufsbegleitend ein Studium beginnen. Wie ihn die Leipziger Messe dabei unterstützt, erzählt er hier:
Foto: Leipziger Messe
Abwechslung garantiert! So vielfältig sind die Jobs.
Anna Hardt ist Referentin in der Marktforschung der Leipziger Messe. Welche unterschiedlichen Abteilungen sie auf ihrem Weg dorthin bereits kennengelernt hat, verrät sie hier:
Foto: Leipziger Messe
Karriere individuell gestalten und persönlich wachsen
Vom Projektmanager zum Projektdirektor: Philipp Schneider hat die Möglichkeit genutzt, sich intern weiterzuentwickeln und ist heute Projektdirektor der med.Logistica. Hier schildert Philipp, wie seine Karriere bei der Leipziger Messe bisher verlaufen ist:
Foto: Leipziger Messe
Wer jetzt Lust bekommt, sich die Jobs bei der Leipziger Messe Unternehmensgruppe genauer anzuschauen, findet auf der Karriereseite alle Angebote für Praktika und Nebenjobs über Ausbildungen bis hin zu den offenen Stellen. Hier gibt es auch alle Infos zu den Benefits.
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Direkt auf den 76. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) vom 25. bis 28. September 2024 folgte der Kongress VISZERALMEDIZIN vom 2. bis 5. Oktober. Beide Kongresse luden dieses Jahr ins CCL und Halle 2 ein. Beide erwarteten mehrere Tausend Teilnehmer aus ganz Deutschland. Beide wurden von der Interplan Congress, Meeting & Event Management AG organisiert. Und genau das machte es möglich, die Veranstaltungen von Anfang an zusammen zu denken, mit allen Dienstleistern und Gewerken genau zu planen und die kurze Zeit für den Umbau dann so effizient wie möglich zu nutzen. „Wir haben schon frühzeitig die Schnittstellen identifiziert: Wo können wir eine Art Schablone über beide Kongresse legen, wo können wir Prozesse parallel denken und nachhaltig agieren“, erzählt Elke Jaskiola, Director Key Account Management bei Interplan. Daraus ergaben sich mehrere Ansätze, den Einsatz von Ressourcen zu optimieren – ohne Kompromisse in der hochwertigen Ausstattung.
Heißt konkret: Beiden Kongressen lag dasselbe Raumkonzept zugrunde – die Ausstellung und die größten Tagungssäle befanden sich nebeneinander in der Halle. Bei der Halleneinrichtung wurden von den Bodenmarkierungen und Elektroanschlüssen für die Ausstellung bis hin zu den Hängepunkten unterm Hallendach die Anforderungen von DGU und VISZERALMEDIZIN gleichermaßen berücksichtigt. Die temporär eingebauten Säle wurden einmalig eingerichtet, mit der entsprechenden Technik ausgestattet und von beiden Kongressen genutzt. In der Umbauphase wurde lediglich ein großer Plenarsaal in zwei kleinere Plenarsäle unterteilt.
Das Tagungsbüro, das technische Set-up der Registrierung und die temporär eingerichtete Medienannahme im CCL nutzten beide Kongresse. So konnte die knappe Umbauzeit vorrangig für den Abbau der DGU-Ausstellung mit 183 Ausstellern und den Aufbau der Ausstellung zur VISZERALMEDIZIN mit 128 Ausstellern und den Wechsel von Branding und Beschilderung genutzt werden.
Mut und Vertrauen, innovative Wege zu gehen
Wichtigste Voraussetzung für dieses Vorhaben? „Vertrauen. Und die Erfahrung, was jeder der beteiligten Partner leisten kann. Daher ist unser großer Vorteil, dass CCL und Interplan schon lange sehr partnerschaftlich zusammenarbeiten und wir die beiden Fachgesellschaften gut kennen“, sagt André Kaldenhoff, Geschäftsbereichsleiter Kongresse der Leipziger Messe. Denn neben Interplan und CCL waren die Fachgesellschaften – die Deutsche Gesellschaft für Urologie, die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) – maßgeblich am Gelingen beteiligt. Allem voran durch ihre Bereitschaft, innovative Wege zu gehen. Interplan begleitet beide seit vielen Jahren als PCO – die DGU seit 18 Jahren, die VISZERALMEDIZIN seit 32 Jahren. Das CCL war schon mehrfach ihr Gastgeber.
Gemeinsame Basis für erfolgreiche Kongresse
„Wir kennen uns schon seit vielen Jahren und das Team des CCL hat jede Menge Erfahrung mit unseren Kongressen und unserer Arbeitsweise. Über so lange Zeit entsteht ein Vertrauensverhältnis“, betont auch Bruno Lichtinger, Managing Director von Interplan. Als eine der führenden Kongressagenturen in Europa und im deutschsprachigen Raum veranstaltet Interplan seit vielen Jahren regelmäßig Kongresse im CCL. „Im Arbeitsumfeld unserer Kongresse, wo viele Gewerke und Partner zusammenarbeiten, wo gegenseitiges Verständnis und gute Kommunikation wichtig sind, ist es unglaublich hilfreich, wenn man so eine gemeinsame Basis hat. Unsere Teams kennen sich zum Teil seit mehreren Jahrzehnten. Wir teilen viele Werte und unser Verständnis von Servicequalität. Wir finden gemeinsam Lösungen, vertrauen uns gegenseitig, schätzen uns – daraus entstehen großartige und erfolgreiche Kongresse.“
Über Interplan
Mit mehr als 120 Mitarbeitenden in München, Berlin und Hamburg ist die Interplan Congress, Meeting & Event Management AG eine der führenden Kongressagenturen in Europa sowie im deutschsprachigen Raum. Seit seiner Gründung im Jahr 1969 hat Interplan rund 3.500 nationale und internationale Veranstaltungen mit den Schwerpunkten Medizin und Wissenschaft erfolgreich organisiert. Am 1. Juli 2003 wurde in Hamburg die erste Interplan Niederlassung neben München eröffnet. Hinzu kam am 1. Januar 2008 ein Büro in Berlin, sowie zum Jahresanfang 2010 ein Büro in Leipzig.
Diese Partnerschaft wurde im November 2024 sogar ausgezeichnet: Interplan und das CCL haben den IAPCO Collaboration Award 2024 erhalten. Zur Preisverleihung im Rahmen der IBTM World in Barcelona wurde der „bemerkenswerte Geist der Zusammenarbeit bei der Durchführung von zwei aufeinander folgenden Tagungen in Leipzig“ gewürdigt. Die International Association of Professional Congress Organisers (IAPCO), Weltverband der professionellen Kongressveranstalter, vergibt den Collaboration Award für herausragende Zusammenarbeit und Partnerschaften, die in der Meetingbranche Spitzenleistungen bringen. „Wir freuen uns sehr, dass diese Zusammenarbeit solche Anerkennung in der Branche findet“, sagt André Kaldenhoff, „Wer selbst Tagungen und Kongresse organisiert, kann am besten einschätzen, wie wertvoll die persönliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit ist und welche maßgebliche Rolle sie für erfolgreiche Veranstaltungen spielt.“
Throwback: Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen im Jahr 2021
Wie Mut und Vertrauen im Kongressgeschäft belohnt werden können, zeigt auch ein Blick in Jahr 2021 – die Zeit, als Veranstaltungen nach pandemiebedingten Absagen und Online-Alternativen langsam wieder in Präsenz zurückfanden. „Mit dem Kongress VISZERALMEDIZIN haben wir zu der Zeit gemeinsam einen Meilenstein gesetzt“, erzählt André Kaldenhoff. „Im September 2021 war es deutschland- bzw. sogar europaweit der erste wissenschaftlich-medizinische Großkongress, der wieder in Präsenz stattfand.“
Der Blick auf den Herbst 2024 zeigt: Zwei rundum gelungene Veranstaltungen – der DGU-Kongress mit 6.000 Teilnehmern, die VISZERALMEDIZIN mit mehr als 5.000 Teilnehmern -, zufriedene Fachgesellschaften, viele positive Lerneffekte für die Teams von Congress Center Leipzig und Interplan und eine besondere Auszeichnung. Damit kann der nächste Kongress kommen.
Die Messeakademie: neue Impulse für die denkmalgerechte Sanierung
Die Messeakademie findet zum 13. Mal statt und ist mittlerweile ein fester Bestandteil der denkmal, der Europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung. „Es ist immer wieder großartig, die Kreativität der Studierenden zu sehen“, sagt Stephanie Weichhold, Projektmanagerin der denkmal und der Messeakademie. „Viele von ihnen setzen sich tiefgründig mit der Historie des jeweiligen Bauwerks auseinander.“ So entstehen neue Ansätze, die das noch Vorhandene der Objekte mit Nachhaltigkeitsaspekten und neuen Ideen für zukünftige Nutzungsmöglichkeiten verbinden. Dazu werden den Studierenden umfangreiche Informationen der Denkmal- und Bauämter zur Verfügung gestellt. Zusätzlich können sie an Exkursionen zu den Gebäuden teilnehmen, um sich direkt vor Ort einen Eindruck zu verschaffen und mit Eigentümern oder Verantwortlichen zu sprechen.
Foto: Leipziger Messe
In diesem Jahr gingen 43 Einsendungen ein, aus denen eine hochkarätig besetzte Jury mit 25 namhaften Experten aus der Denkmalpflege, Architekten und Journalisten der Fachpresse die besten bereits im Oktober 2024 auswählte. Die Gewinner – ein Sieger pro Objekt – wurden in drei Durchgängen ermittelt. Dafür saß die Jury lange zusammen und diskutierte Themen wie Machbarkeit, Ästhetik, aber auch denkmalpflegerische Aspekte. „Das war ein toller Austausch unter den Experten, bei dem ganz unterschiedliche Perspektiven aufeinandertrafen. Damit keiner der Studierenden bevorteilt oder benachteiligt wird, werden die Entwürfe anonymisiert“, erzählt Weichhold.
Aller zwei Jahre gehen zwischen 30 und 50 Einsendungen von Universitäten und Hochschulen aus ganz Deutschland ein. Oft entstehen im Rahmen des Wettbewerbs Seminar- oder Abschlussarbeiten, meist sind es die Entwürfe einzelner Studierender, manchmal aber auch von Gruppen.
Foto: Leipziger Messe
Würdigung der Sieger und der besten Entwürfe
„Die zehn gelungensten Entwürfe stellen wir auf der denkmal aus und am 8. November 2024 findet das Kolloquium mit Preisverleihung statt“, sagt Weichhold. Die auf der Messe ausgestellten Entwürfe dokumentiert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in einer eigenen, aufwendig gestalteten Publikation. „Ohne die Stiftung, die uns auch finanziell unterstützt, wäre der Wettbewerb für uns gar nicht machbar“, sagt Stephanie Weichhold. „Dafür auch an dieser Stelle ganz herzlichen Dank.“ Die Entwürfe der Sieger können sich interessierte ab dem 9. November 2024 auf der Webseite der Messeakademie ansehen.
Jubiläumsjahr für die denkmal
Die denkmal feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Sie fand 1994 das erste Mal mit über 450 Ausstellern statt. Die Idee für die denkmal entstand 1992 auf der Leipziger Baumesse: Damals stieß eine Vortragsreihe über Bauwerkserhaltung und Denkmalsanierung auf so großes Interesse, dass man beschloss, diese Themen in einer eigenen Messe aufzugreifen. Die denkmal ging von Anfang an als führende internationale Messe für die Themen rund um Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung an den Start und hat bis heute nicht an Relevanz und Beliebtheit verloren.
Freitag, 11. Oktober 2024: Alle arbeiten mit Hochdruck auf das große Event der Tanz-Meisterschaften hin. Heute, am Vortag der Veranstaltung, lässt sich noch nicht ganz erahnen, in welchem Glanz die Halle am nächsten Tag erstrahlen wird. Da werden noch Lampen aufgehängt, Sounchecks durchgeführt, Equipment für das Catering durch die Halle geschoben. Die Banden um die Tanzfläche fehlen noch, ebenso die Tische und Bestuhlung für die VIP-Plätze. Aber: Das Tanzparkett liegt bereits. Und für Oliver Thalheim ist es ein Leichtes, sich kurzerhand auf genau diesem Parkett für ein Foto in Pose zu werfen.
Zusammen mit Tina Spiesbach-Hepke leitet Thalheim nicht nur eine Tanzschule in Leipzig, das Duo richtet auch seit vielen Jahren dieses große Turnier aus. „Wir sind selbst Tänzer gewesen und wollten für die nächste Generation einen tollen Wettbewerb auf die Beine stellen“, erzählt Thalheim. „Daher haben wir uns mit viel Eigeninitiative und Engagement beim Deutschen Tanzverband dafür beworben, diese WM und EM auszurichten.“ In den vergangenen 14 Jahren haben sich als Veranstalter einen Namen gemacht – bei den Tanzpaaren und Juroren, bei den Zuschauern und allen anderen Beteiligten.
Die perfekte Location für das Tanzevent
„Mit der Leipziger Messe haben wir den idealen Partner an der Seite“, so Thalheim. „Seit 2015 finden die Turniere hier auf der Messe statt. Dieses Mal in Halle 4 – was mir richtig gut gefällt, denn so haben wir einen schönen Zugang über den Messe-Eingang Ost.“ Das wichtigste Kriterium für die Location einer solchen Veranstaltung ist die Größe. „Eine Weltmeisterschaft sollte ja nicht in einer Turnhalle vor 200 Leuten stattfinden“, sagt Thalheim. „Wir brauchen also Räumlichkeiten mit viel Kapazität und da ist die Messe ideal, weil wir hier genau den Platz haben, den wir benötigen.“
Dieses Jahr fand die WM der Amateure statt – eines der wichtigsten Turniere des Weltverbands. Entsprechend hoch war das Interesse an der Veranstaltung. „Der Kartenvorverkauf ging durch die Decke“, erzählt Thalheim. „Also sagten wir: Liebe Messe, wir brauchen mehr Plätze. Und dann machte es die Messe möglich, dass wir zu den ursprünglichen Plätzen noch 500 weitere und damit insgesamt 2.400 Plätze anbieten konnten.“
Alle Services der Leipziger Messe sind bei diesem Tanz-Turnier mit im Spiel: die Leipziger Messe Gastveranstaltungen GmbH ist erster Ansprechpartner. FAIRNET stellt die die Tribünen und die Bestuhlung. fairgourmet verköstigt die Gäste. Und die Bewerbung der Veranstaltung unterstützt die Leipziger Messe auf all ihren Kanälen.
Oliver Thalheim weiß, dass es übermorgen eigentlich direkt weiter geht, denn nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung. Tatsächlich beginnt der Kartenvorverkauf für das nächste Turnier direkt nach dem Wettkampf. „Die Phase der Vorbereitungen geht ungefähr ein Vierteljahr vor dem Event los und die letzten zwei Wochen sind dann immer Land unter“, erzählt der Organisator. „Es ist schon ein riesiger Aufwand für einen Tag – aber es lohnt sich immer wieder.“ Na dann, auf ein Neues!
It's a Match: Tanzen in den Locations der Leipziger Messe
Dass die Leipziger Messe den idealen Rahmen für unterschiedlichste Tanzveranstaltungen bietet, zeigt sich auch beim KONSUM Leipzig Dance Festival – auch hier sind Oliver Thalheim und Tina Spiesbach-Hepke die Organisatoren. Ort des Geschehens ist in diesem Fall die KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig. „Hierfür brauchten wir eine Location mit vielen unterschiedlich großen Räumen, in denen verschiedene Angebote stattfinden können: Langsamer Walzer für Fortgeschrittene beispielsweise braucht einen sehr viel größeren Saal als West Coast Swing für Anfänger – und genau diese Vielfalt bietet die KONGRESSHALLE.“
Als Unternehmen der Leipziger Messe Unternehmensgruppe war FAIRNET der federführende Organisator der Fan Zone auf dem Leipziger Augustusplatz und des Fan Meeting Points auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Hinzu kamen eine Reihe von Promo- und Sonderaktionen, die zum Teil schon zwei Jahre zuvor starteten. Herzstück des Organisationsauftrags: die Fan Zone Augustusplatz mit Platz für bis zu 15.000 Fußballfans.
Zwischen Gewandhaus und Oper wurden alle 51 Spiele der UEFA EURO 2024 auf zwei riesigen Screens übertragen. Zudem bot das Areal mit Riesenrad, Kickertischen, einem Fußballkleinfeld und gastronomischen Angeboten viele Attraktionen. Allem voran: ein großartiges musikalisches Programm mit Leipziger Nachwuchsbands und erfolgreichen Acts wie MEUTE, Clueso und mehr. An den vier Leipzig-Spieltagen gab es außerdem Street Entertainment in der Innenstadt mit Straßenmusik, Breakdance, Pantomime und Jonglage, Stelzentänzern und Fußballfreestyle.
Zwei Jahre vom ersten Konzept bis zum Startschuss
All das will überlegt, konzipiert, geplant und durchgeführt werden. Bereits vor zwei Jahren, im Sommer 2022, kamen die Leipziger Messe und FAIRNET das erste Mal mit dem Projekt der UEFA EURO Fan Zone in Kontakt. „Da steckten wir gerade mitten in den Vorbereitungen für den Tag der Deutschen Einheit in Erfurt“, erinnert sich Tino Hampel. Und auch wenn der Sommer 2024 noch weit weg schien, gab es wenig später erste Konzepte und Kalkulationen. Ruckzuck waren die Leipziger Messe und FAIRNET im Boot. „Parallel zu unserem Tagesgeschäft haben wir eine Projektstruktur mit einem Kernteam von über 20 Mitarbeitenden aufgebaut, um ein Projekt dieser Größe auf die Beine zu stellen“, so Hampel. Welche Herausforderungen diese UEFA EURO 2024 für FAIRNET mit sich brachte, zeigen vier zentrale Aspekte.
1. Herausforderung: Hoher Abstimmungsbedarf
Für eine Veranstaltung dieser Dimension gibt es einen großen Kreis von Verantwortlichen, Beteiligten und Mitentscheidern – angefangen bei der UEFA als internationalem Veranstalter über die EURO GmbH als nationalem Ausrichter bis hin zur Host City Leipzig mit der lokalen Veranstaltungsorganisation. Immer wieder treffen da ganz verschiedene Perspektiven aufeinander. Das heißt: Hoher Abstimmungsbedarf.
Ein Beispiel: Bei der Künstlerauswahl hat FAIRNET sich eng mit der Stadt Leipzig abgestimmt. Für das Bühnenprogramm wurde eine eigene Booking-Kommission mit erfahrenen Personen der Leipziger Kultur- und Veranstaltungsbranche initiiert. Sie übernahmen die klassischen Booking-Leistungen von der Auswahl der Künstler bis zur detaillierten Vertragsgestaltung. Rückblickend zeigt sich: Die Künstlerauswahl ist richtig gut gelungen. Schon bei MEUTE am Eröffnungsspieltag war der Platz voll, ebenso bei Clueso am 5. Juli und noch einige Mal mehr. „Anfangs waren wir skeptisch, ob die Konzerte am frühen Nachmittag mitten in der Woche angenommen würden. Wir waren selbst überrascht, dass so viele Leute da waren. Letztendlich ist das Bühnenkonzept aufgegangen“, resümiert Tino Hampel. Die Konzerte waren Ereignisse für sich und zugleich die perfekte Einstimmung auf die Spielübertragungen. Und wie das gesamte Sport- und Kulturangebot der Fan Zone waren sie für Besucher kostenlos.
2. Herausforderung: Sicherheit, Ordnung und gute Stimmung
„Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit“, stellt Hampel gleich klar. Wäre das eine Bedingung, könnte es keine öffentlichen Veranstaltungen geben. Vielmehr gilt es also immer wieder, einen Kompromiss zu finden – zwischen dem Sicherheitsgefühl der Besucher und der Absicherung der Veranstaltung. Dafür arbeiten viele Beteiligte zusammen, mit denen auch FAIRNET sich abstimmen musste – darunter Ordnungsamt, Polizei, Landes- und Bundespolizei, externe Sicherheitsberater, beauftragte Sicherheitsfirmen, Feuerwehr, Sanitätsdienst. Gemeinsam wurden in der Vorbereitung ganz unterschiedliche Szenarien durchdacht: Was ist zu tun bei Unwetter? Bei Überfüllung? Bei sicherheitsgefährdenden Situationen?
Um es zu veranschaulichen: Das Sicherheitskonzept für zehn Tage LEIPZIGER MARKT MUSIK ist ein dünnes Heftchen mit 50 Seiten inklusive Anlagen. Das Sicherheitskonzept für die Fan Zone war ein zwei Finger dickes Buch mit 300 Seiten plus Anlagen.
Auch hier fällt das Fazit rückblickend positiv aus: Es gab es nur ganz wenige Zwischenfälle, die schnell geklärt werden konnten. „Durch die schöne Atmosphäre und die friedliche Stimmung hatte ich eigentlich immer ein gutes Gefühl“, erzählt Tino Hampel.
Resümee der Fan Zone
Vom Anpfiff am 14. Juni bis zum Finale am 14. Juli wurden auf der Fan Zone Augustusplatz mehr als 300.000 Besucher begrüßt. Die Bilder von feiernden Fans gingen um die Welt und zeigten die Stadt als weltoffenen, sympathischen Gastgeber. Vier Wochen lang gab es auf der Fan Zone Public Viewing, Mitmach-Angebote und ein Kulturprogramm mit mehr als 30 regionalen, nationalen und internationalen Künstlern. Gleich zum Auftakt mit der Techno-Brass-Band MEUTE und dem Spiel Deutschland-Schottland erreichte die Fan Zone erstmals die zulässige Besucherzahl.
3. Herausforderung: Reibungsloser Auf- und Abbau
Im Vergleich zu anderen Veranstaltungsorten ist der Augustusplatz kein abgegrenztes Terrain. Der Platz ist einer der wuseligsten Orte der Stadt. Zu Fuß, mit Rad, Roller, Auto, Bus und Straßenbahn sind hier jeden Tag viele Tausend Menschen unterwegs. Auf zwei Flächen – vor der Oper und vor dem Gewandhaus – wurde die Fan Zone im laufenden Tagestrubel aufgebaut. „Das war wie eine Operation am offenen Herzen“, sagt Hampel. „Wenn du 15 Meter lange 40-Tonner im fließenden Verkehr auf den Platz lotsen sollst, kommst du schnell ins Schwitzen. Dass Auf- und Abbau unter diesen besonderen Bedingungen so reibungslos funktioniert haben, gehört für mich mit zu den größten Erfolgen dieser Veranstaltung.“
4. Herausforderung: Echte Nachhaltigkeit
Die UEFA hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben: Die EURO 2024 sollte die grünste werden, die es je gab. Auch von der Stadt Leipzig gibt es einen Kriterienkatalog für die nachhaltige Gestaltung von Sportgroßveranstaltungen, der Themen wie ein Mehrweg-Pfandsystem, barrierefreie Toiletten, die Nutzung von Ökostrom und mehr berücksichtigt. „Für uns ist das alles nicht neu, wir kennen diese Anforderungen von anderen Veranstaltungsformaten“, so Hampel.
Wie schon bei anderen Veranstaltungen wurde zum Beispiel das gesamte Branding-Material – beispielsweise die Banner an den Zäunen und der Bühne – sowie der Kunstrasen anschließend an TRASH GALORE gegeben. Das Leipziger Start-up arbeitet mit vermeintlichem Müll als Rohstoff, entwickelt Ideen für Weiterverwendungen und schließt damit Materialkreisläufe – die Reduzierung von CO2-Emissionen inklusive. Die Banner wurden unter anderem zu Regenschutz und Schattenspender auf einem Bauspielplatz, Latten und Planen werden im Materialbuffet für den Bau von Infrastruktur verwendet. „Im weiteren Sinne gehörte zur Nachhaltigkeit der Veranstaltung auch, dass wir Sonnensegel zur Beschattung gespannt haben, dass es auf dem Platz kostenfreie Sonnencreme und Trinkwasser für die Besucher gab“, so Hampel.
Ein besonderes Großprojekt mit positivem Vibe
Klar ist FAIRNET ein routinierter Veranstaltungsdienstleister und hat jahrelange Erfahrung mit Großprojekten. „Trotzdem war die EURO 2024 für uns alle etwas ganz Besonderes hinsichtlich der Dimension und der öffentlichen Wahrnehmung“, sagt Tino Hampel. Die ganze Stadt hatte diesen positiven Vibe und die Fans der anderen Nationen brachten eine tolle Stimmung mit nach Leipzig. „Wir waren daher ein wenig wehmütig am Ende der Veranstaltung. Nicht zuletzt, weil wir als Team wirklich was Großes gestemmt haben und sehr zusammengewachsen sind.“ Und trotz aller Anstrengung bejaht Tino Hampel die Frage, ob er eine Veranstaltung dieser Dimension wieder machen würde. „Vielleicht nicht gleich im Folgejahr, aber alle zwei Jahre auf jeden Fall.“
Es ist der 23. Mai 2024, kurz vor elf Uhr vormittags, und Saal 1 des Congress Center Leipzig (CCL) ist schon gut gefüllt. In wenigen Minuten beginnt eine Ministerkonferenz mit Fokus auf Verkehrsinfrastruktur und globale Vernetzung. Es herrscht geschäftiges Treiben. In kleinen Gruppen steht das internationale Publikum im halbdunklen Saal, tauscht sich aus und wechselt Visitenkarten im Business-Casual-Outfit. Eine Frau sticht aus der Menge hervor: Lydia Cielinski, die Regisseurin der Veranstaltung, ist von Kopf bis Fuß in Pink gekleidet. „Das hat sich zu meinem Markenzeichen entwickelt. So können mich alle im Saal schnell finden. Und wenn eine Person meinen Namen nicht kennt, fragt sie oder er einfach nach der Frau in Pink“, sagt die 43-Jährige lachend und führt den nächsten hochrangigen Gast und sein Gefolge an seinen Platz.
Foto: Compact Team
Ein Saal mit vielen Gesichtern
Der runde Tisch der Minister nimmt einen Großteil des Raumes ein. Dahinter stehen die Stühle der Berater, in der zweiten Reihe nehmen Besucher und Medien Platz. An den Seiten des zehn Meter hohen Saales laufen auf riesigen Projektionsflächen Trailer und Bilder der Konferenz. Die Bühne im Hintergrund wirkt wie eine blau abgesetzte Theaterkulisse – ein schönes, aber auch seriöses Ambiente. „Das ist unser Gipfelblau. Es passt einfach am besten zu den jährlich wechselnden Konzeptfarben und Keyvisuals, die wir von der OECD bekommen“, erklärt Cielinski und ergänzt: „Alle anderen Teile der Requisite und Technik haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder ergänzt oder verändert.“ Damit der Raum einer derart großen Konferenz auch gerecht wird, muss er multifunktional, barrierefrei und medientauglich sein. Je nachdem, welche Variante gerade gefragt ist, können die Mitarbeiter die verschiedenen Elemente des Saal-Layouts innerhalb kürzester Zeit anpassen. Dann verwandelt sich der Raum wie von Zauberhand in einen Plenarsaal, eine Talk-Show, eine Eröffnungsfeier oder eine Ministerkonferenz am Runden Tisch – mit oder ohne zusätzlichen Stühlen für das Publikum.
Ein Blick hinter die Kulissen
Doch bis die Minister und Experten hier im CCL die Verkehrsbelange dieses Planeten diskutieren können, liegt hinter Lydia Cielinski und den Mitarbeitern der zahlreichen Dienstleister jede Menge Arbeit. Ganze fünf Tage wird gebaut, geschoben, verkabelt und getestet, bis es endlich losgehen kann. Dabei arbeiten bis zu 50 Requisiteure, Beleuchter, Toningenieure und Bühnenbauer eng miteinander zusammen. „Wir bauen meist von Freitag bis Montag auf und halten uns den Dienstag für die Proben frei. Dann dirigiere ich vom Generalsekretär bis zur Band alle Menschen, die dabei sind, durch den eng getakteten Ablaufplan der Generalprobe“, erzählt Lydia Cielinski und ergänzt: „Im Laufe der Zeit ist die Technik mitgewachsen und heute sehr viel multimedialer als noch vor ein paar Jahren. Die komplette erste Etage an den Seiten des Saales ist für die Regie reserviert.“ Früher saßen da die Dolmetscher. Für sie hat Compact Team mittlerweile einen separaten Hub eingerichtet – mit zwölf Kabinen und einer eigenen Regie.
Über das ITF
Das International Transport Forum der OECD hat 69 Mitgliedsländer und fungiert als Denkfabrik für die Verkehrspolitik. Der Annual Summit des ITF, das Weltverkehrsforum, hat sich seit 2008 als wichtigste Veranstaltung zur globalen Verkehrspolitik etabliert und fand 2024 zum 16. Mal statt. Der Summit begrüßte rund 50 Minister und Delegierte aus etwa 80 Ländern. Unter der Überschrift “Greening Transport: keeping focus in times of crisis” (dt. “Ökologisierung des Verkehrs: in Zeiten der Krise den Fokus behalten”) ging es um Wege, Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrswesen im Kontext von Kriegen, Naturkatastrophen und anderen Krisen zu beschleunigen.
CCL und ITF gehören zusammen
Lydia Cielinski brennt für das Weltverkehrsforum und ist sich sicher, dass CCL und ITF einfach zusammengehören. „Einerseits liegt die Leipziger Messe perfekt – mitten in Europa, direkt neben dem Flughafen und am Rande einer modernen Stadt mit perfekter Verkehrsanbindung. Andererseits harmonieren wir super. Ich hab hier noch nie ein Nein gehört. Wenn wir etwas brauchen, macht es die Leipziger Messe möglich.“ Für die studierte Germanistin und Hispanistin Cielinski ist das ITF ein besonderes Event. Sie liebt es, auf so viele unterschiedliche Nationen und Sprachen zu treffen und kann dabei ihr ganzes Können ausspielen. „Lebenserfahrung ist in der Eventbranche auf jeden Fall von Vorteil. Vor allem im Umgang mit so vielen verschiedenen Menschen.“ Cielinski wurde 2007 extra für die Betreuung des ITF eingestellt. Zuvor hatte sie schon als Mode-Managerin, Schauspielerin und Journalistin gearbeitet. „Alles, was ich je vorher gelernt habe, konnte ich irgendwann schon mal hier anwenden. Deswegen liebe ich diese Veranstaltung wahrscheinlich so.“
Foto: Leipziger Messe
Die Zukunft ist pink
Am Freitag ist alles vorbei. Und noch während die letzten Besucher abreisen, beginnt der Abbau. Zwölf Stunden dauert dieser ungefähr. Die Requisiten wurden extra für diesen Saal gebaut und werden das restliche Jahr über eingelagert. Lydia Cielinski ist sich sicher, dass sie das ITF noch eine Weile begleiten wird und freut sich, auch 2025 wieder im Saal 1 die Fäden zu ziehen – ganz in Pink natürlich.
Über Compact Team
Compact Team ist seit mehr als 30 Jahren im Eventmarketing und der Eventproduktion tätig, entwickelt und steuert Marketingmaßnahmen in veranstaltungsbezogenen Formaten – in Live Events, Hybrid Events und digitalen Events. Für namhafte Kunden aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Industrie wird eine Vielzahl von Veranstaltungskampagnen, nationalen sowie internationalen Kongressen sowie Tagungen, Einzel- und Großveranstaltungen realisiert.
2025 ist das International Transport Forum vom 21. bis 23. Mai wieder im CCL zu Gast, dann unter dem Motto „Enhancing Transport Resilience to Global Shocks“.
Systemstand – Baukasten für den Messebau
„Systemstandbau ist definitiv kein Einheitsbrei“, räumt Christian Merkel, Abteilungsleiter Messen und Kongresse bei FAIRNET, schon zu Beginn mit einem hartnäckigen Vorurteil auf. „Aussteller müssen sich die Teile unserer Systemstände eher wie einen Baukasten vorstellen, mit dem wir einen hohen Grad an Individualisierung erreichen können.“ Dieser Baukasten besteht aus zahlreichen Bauteilen, die auf vielfältige Weise zusammengesetzt werden können.
Foto: Leipziger Messe
Vorteile
Die Stützen und die rahmenlosen Trägersysteme bestehen aus Aluminium und können einfach wiederverwendet werden. Für viele Aussteller ist das ein Nachhaltigkeitsaspekt, der immer bedeutender wird. Den Veranstalter freut wiederum, dass Systemstände deutlich schneller aufgebaut werden können. Er spart damit nicht nur Zeit, sondern auch die Genehmigung, die er für jeden individuellen Stand einzeln einholen muss. Obendrauf bekommt er zudem eine optisch einheitliche Veranstaltung mit hohem Wiedererkennungswert.
Nachteil
Die Individualisierbarkeit der Systemstände hat natürlich ihre Grenzen. Nicht alle Vorstellungen lassen sich damit erfüllen. „Wir können die Einzelteile des Baukastens natürlich nicht zersägen“, lacht Merkel und ergänzt: „Wenn die Botschaft des Unternehmens nur mit Hilfe eines individuellen Messestandes transportiert werden kann, beraten wir die Aussteller auch dazu und vermitteln für die Planung und Umsetzung an weitere Kolleginnen und Kollegen bei FAIRNET.“
Foto: Fairnet
Systemstand per Mausklick
Die Kunden der FAIRNET können sich für ihre Messe den Stand online zusammenstellen. Ein Video-Tutorial zeigt, wie es geht. Vier Grundbau-Varianten stehen im Moment zur Verfügung – Basic, Comfort, NEO effect und NEO kantus. Die Daten für die individuellen Grafiken und Banner können direkt im System hochgeladen werden. Die FAIRNET lässt diese zunehmend aus B1-zertifizierten Stoffen statt als Foliendruck produzieren. Damit sind sie nicht nur deutlich umweltverträglicher, sondern sehen auch besser aus und sind preiswerter als Foliendrucke in der rahmenlosen Bauweise.
Home Sweet Home – Inneneinrichtung
Steht das Grundgerüst, können die Aussteller wie bei der Ausstattung einer Wohnung Möbel, Pflanzen und Bodenbelag aussuchen und ihren Stand von der FAIRNET mit Video-, Audio- und Projektionsgeräten ausstatten lassen. „Wer will, kriegt bei uns das Komplettpaket“, betont Christian Merkel und fügt hinzu: „Die Service-Angebote der Leipziger Messe Unternehmensgruppe sind da sehr vielfältig und umfassen beispielsweise auch Hotel- und Parkplatzbuchungen, die gastronomische Versorgung oder die Organisation einer Standparty.“ Ist FAIRNET auf deutschen Messeplätzen außerhalb Leipzigs für Veranstalter im Einsatz, übernimmt das Team dort den Vertrieb vieler Serviceleistungen, darunter allem voran die Leistungen rund um den Messeauftritt, wie Strom- und Wasserversorgung, Parkplatzbuchungen, Personalservice oder auch das Einlagern von Voll- und Leergut.
Systemstände auf dem Vormarsch
„Seit einigen Jahren haben die Nachfragen nach Systemständen zugenommen“, erklärt Christian Merkel. Alle Kunden nutzen das Online-Tool der Leipziger Messe. „80 Prozent der Aussteller wissen genau, was sie wollen. Da beraten wir dann noch bei den Detailfragen und helfen beispielsweise beim Druck der Banner oder Werbeflächen.“ Die restlichen 20 Prozent beraten Merkel und sein Team ausführlich am Telefon oder geben Tipps und Hinweise per Mail. Das kann bei einer sehr großen Zahl von Anmeldungen zur Mammutaufgabe werden. „Bei der Leipziger Buchmesse haben wir im Jahr 2024 knapp 1.000 Systemstände aufgestellt. Da müssen wir mit zehn Leuten im Team ganz genau planen, um alle Wünsche erfüllen zu können.“
Foto: Leipziger Messe
FAIRNET – in Leipzig zu Hause, in der Welt unterwegs
Als Tochtergesellschaft der Leipziger Messe betreut die FAIRNET zu einem Großteil Veranstalter und Aussteller in Leipzig. „Wir bieten unser Know-how darüber hinaus aber auch an anderen Messestandorten wie München, Berlin, Hamburg oder Düsseldorf an“, erzählt der 29-jährige Abteilungsleiter Merkel. Die FAIRNET gehört mittlerweile zu den führenden deutschen Messebauern und begleitet ihre Kunden auch auf internationale Messeplätze.
(System-)Standing Ovations
Nach der Show ist vor der Show. Christian Merkel jedenfalls freut sich auf die Zukunft bei der FAIRNET. „Wir schalten im Herbst ein neues Online-System frei. Das wird dann noch einfacher und kundenfreundlicher funktionieren.“ Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Qualität des Angebots wichtiger ist als Quantität. So will die FAIRNET nur noch ausgewählte Systemkomponenten anbieten und ihren Kunden die Nutzung erleichtern.
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Mit „Team“ meint Luzie Edlich alle, die die LEIPZIGER MARKT MUSIK hinter den Kulissen über zehn Tage am Laufen halten. Ihr engster Kollege ist dabei FAIRNET-Projektmanager Gregor Baumert. Zusammen „schmeißen“ sie das Festival. Das heißt: Zehn Tage Livemusik im Stadtzentrum mit Musik querbeet – von Deutschrock über Bigband bis zu Covern von AC/DC, Nena und Adele. Das zieht nicht nur Leipziger an, sondern ist auch ein Touristenmagnet.
Ein typischer Tag bei der LEIPZIGER MARKT MUSIK
Wie ein typischer Tag auf dieser Klassenfahrt LEIPZIGER MARKT MUSIK für die beiden aussieht? Sie treffen gegen 13 Uhr vor Ort ein und bereiten den Backstage-Bereich für den Tag vor. Die Gastronomen werden begrüßt und Einlass-Bändchen an die Crew verteilt. Gegen 14.30 Uhr reist die erste Band an, es geht zum Soundcheck. Der dauert rund eine Stunde. Um 16 Uhr läuft auf den LED-Wänden der erste Programm-Mitschnitt – meist eine Konzertaufnahme vom Vorjahr. 17 Uhr steht der erste Live-Act auf der Bühne. Gegen 18.30 Uhr wird ein zweiter Mitschnitt gezeigt, während der Bühnenumbau für die zweite Band läuft, die um 20 Uhr als Haupt-Act auftritt und bis Punkt 22 Uhr spielt. Zum Ausklang gibt es bis 23 Uhr einen dritten Mitschnitt, meist vom Vortrag, ehe aufgeräumt und der nächste Tag besprochen wird.
Ob es Pannen gibt? „Klar, es geht schon mal was schief, aber in den meisten Fällen merkt das Publikum davon gar nichts“, erzählt Luzie. Gleich am ersten Festivaltag zum Beispiel sei der Ton beim Abspielen eines Mitschnittes ausgefallen. „Wir haben aber immer einen Plan B parat“, sagt Gregor. „Den Mitschnitt haben wir sofort vom Screen genommen und stattdessen Einblendungen wie Programmhinweise oder Wegweiser eingespielt.“ Das Problem war dann schnell behoben und draußen hat es niemand mitbekommen.
Persönliche Highlights und Vorfreude auf 2025
Luzies Programm-Highlight 2024 sind die italienischen Hits von Ramazzotti bis Celentano, die Christian Meringolo an einem der zehn Abende von der Bühne ins Publikum schmettert. „Es war einfach alles perfekt, ein wunderbarer, lauer Sommerabend mit toller Stimmung“, erzählt die junge Projektmanagerin. „Der Markt war voll und die Leute saßen hier mit Aperol Spritz in der Hand und bejubelten italienische Schlager.“ Gregor wartet zu diesem Zeitpunkt noch auf sein Highlight – die AC/DC-Coverband, die zwei Tage später spielt. Auf das Adele-Tribut sind beide sehr gespannt. Dieses Konzert soll am Sonntagabend den krönenden Abschluss der LEIPZIGER MARKT MUSIK 2024 bilden. Kurz nach den letzten Tönen beginnt auch schon der Abbau. Rund 250 Künstlerinnen und Künstler werden dann auf der Bühne gestanden haben.
Orga-Duo mit Erfahrung
Luzie ist zum dritten Mal bei der LEIPZIGER MARKT MUSIK dabei, Gregor zum zweiten Mal. Die Veranstaltung liegt aber bereits seit 2018 in der Verantwortung von FAIRNET. Das Unternehmen hat die erste Ausschreibung für den Zeitraum 20218 bis 2023 für sich entscheiden können und nach erfolgreicher Bewerbung auch den Zuschlag der Stadt Leipzig für 2024 bis 2028 erneut erhalten. Aber die LEIPZIGER MARKT MUSIK ist längst nicht die einzige Veranstaltung, an deren Organisation Luzie und Gregor beteiligt sind. Die Fan Zone Augustusplatz zur UEFA EURO 2024 liegt erst wenige Tage zurück, als der Aufbau vor dem Alten Rathaus beginnt. Hier sind noch Nacharbeiten zu erledigen. Währenddessen laufen bereits die Vorbereitungen für das Internationale Deutsche Turnfest 2025. „Für uns ist das völlig normal“, sagt Gregor. „Wir haben immer mindestens drei Veranstaltungen gleichzeitig auf dem Tisch.“ All die Aufgaben rund um Planung und Organisation sind zu erledigen, wenn sie nicht gerade „on the road“ sind, was ungefähr 30 Prozent ihrer Arbeitszeit ausmacht.
FAIRNET veranstaltet, organisiert und produziert
Die FAIRNET gehört zur Leipziger Messe Unternehmensgruppe und ist Dienstleister für Messen, Kongresse und Events. Bei der LEIPZIGER MARKT MUSIK ist FAIRNET selbst Veranstalter und alle Fäden der Produktion laufen bei Luzie und Gregor zusammen. Das umfasst die gesamte Planung vorab, die Finanzierung samt Sponsoring, das Sicherheitskonzept und sämtliche Absprachen zwischen allen Beteiligten – bei der Kommunikation gibt es beispielsweise Unterstützung von einem Team der Leipziger Messe – bis hin zum Aufbau von Bühne, Technik und der gesamten Infrastruktur auf dem Markt.
Mit im Boot ist auch fairgourmet, ebenfalls Teil der Leipziger Messe Unternehmensgruppe. fairgourmet hat während der Veranstaltung den Hut für die Gastronomie auf dem Marktplatz auf und sorgt zusammen mit dem Ratskeller Leipzig und Auerbachs Keller für das kulinarische Angebot. Alle drei Gastronomen haben je 350 Plätze an knapp 60 Tischen – insgesamt sind es also mehr als 1.000 Gäste, die auf dem Markt zu den Stoßzeiten gleichzeitig bewirtet werden können. Hinzu kommen Stehtische und Straßenverkauf. Für das Programm hat sich FAIRNET mit dem Krystallpalast Varieté Leipzig einen starken Partner aus der Leipziger Kulturszene an die Seite geholt. Die Auswahl und das Booking der Künstlerinnen und Künstler laufen über das Varieté.
Nach dem Festival ist vor dem Festival und nächstes Jahr geht es für Luzie und Gregor wieder auf diese besondere Klassenfahrt – dann findet die LEIPZIGER MARKT MUSIK vom 1. bis 10. August statt.
Zu den Serviceangeboten der Leipziger Messe gehört es auch, Aussteller, Veranstalter, Referenten und Kongressteilnehmer bei der Suche nach passenden Unterkünften für ihren Aufenthalt aktiv zu unterstützen. Dafür gibt es mit 35 Hotels in und um Leipzig Rahmenvereinbarungen für Übernachtungsmöglichkeiten zu guten Konditionen. „Wir sehen uns die Häuser sehr genau an“, erzählt Svetlana Urich, Teamleiterin Hotelservice der Leipziger Messe. „Ausschlaggebende Kriterien sind zum Beispiel die Lage, bevorzugt nah am Messegelände oder zentral in der Innenstadt, die Anbindung an den ÖPNV und natürlich die Ausstattung der Zimmer.“
Der Blick durch die „Kundenbrille“
Dabei blickt das Hotelservice-Team immer durch die „Kundenbrille“ auf und in die Hotels. Eine besondere Herausforderung, denn die Gäste sind so unterschiedlich wie die Veranstaltungen der Leipziger Messe. So hat die Vertriebscrew eines Ausstellers bei der Suche nach Unterkünften ganz andere Ansprüche als eine Familie mit Kindern, die zur Buchmesse kommt. Für die Aussteller und Besucher der internationalen Fachmesse OTWorld spielt beispielsweise Barrierefreiheit eine große Rolle. All diese Anforderungen müssen berücksichtigt werden. Umso besser, dass es in Leipzig vom Motel One bis zum Steigenberger Grandhotel Häuser aller Kategorien und für jegliche Ansprüche gibt.
Foto: Motel One
Immer die passende Übernachtung – dank Hotelportal
Mit dem Hotelportal können sich die Kunden und Besucher von Veranstaltungen der Leipziger Messe eigentlich immer darauf verlassen, eine passende Übernachtung zu finden – zumindest, wenn sie früh genug dran sind. Wirklich eng wird es erst, wenn beispielsweise parallel zur Leipziger Buchmesse noch große Konzerte und Bundesliga-Fußballspiele stattfinden. Dann werden die Bettenkapazitäten tatsächlich knapp. Ansonsten reicht die in den vergangenen Jahren gestiegene Anzahl an Hotelzimmern aus.
Der Vorteil des Hotelportals: Bei den Buchungen profitieren die Kunden hier von besonderen Hotelkonditionen, auf die sich die Leipziger Messe und die Partnerhotels verständigt haben. Dazu gehören unter anderem verkürzte Stornofristen, was das Kostenrisiko minimiert, sollte der Anreise doch etwas entgegenstehen. Das Angebot kommt dem veränderten Buchungsverhalten vieler Kunden entgegen.
Foto: Leipziger Messe
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Mit einigen der Hotels verbindet die Leipziger Messe seit mehr als 20 Jahren eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Und über die Jahre sind immer mehr Häuser hinzugekommen. Dabei ist es dem Hotelservice-Team wichtig, kontinuierlich mit den Hotels in Kontakt zu bleiben und nicht nur bei der Abstimmung von Zimmerkontingenten zu telefonieren. „Daher stehen wir mit den Häusern auch zum operativen Tagesgeschäft im Austausch und führen regelmäßig Jahresgespräche“, erzählt Svetlana Urich. Alle zwei Jahre lädt die Leipziger Messe außerdem zum Hoteldirektoren-Treffen aufs Messegelände ein. Dann werden aktuelle Anliegen und Neuerungen besprochen. Zudem bietet das Treffen einen angenehmen Rahmen, um immer wieder auch ganz persönlich ins Gespräch zu kommen – die beste Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Wer bereits seinen nächsten Besuch auf der Leipziger Messe plant, findet im Hotelportal mit wenigen Klicks die passende Unterkunft.
Das erste Halbjahr 2024 war für das Team um Michael Petzold bereits eine Zeit mit vielen prominenten Gästen. Am 20. März eröffnete beispielsweise Bundeskanzler Olaf Scholz im Gewandhaus die Leipziger Buchmesse. Tags darauf kam Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier samt Delegation zu einem Rundgang über die Buchmesse. Bereits Mitte Februar dieses Jahres besuchte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Handwerk live und nahm dort an der Podiumsdiskussion des HANDWERKSPOLITISCHEN FORUM OST (HAFO) teil. In den anschließenden Fernseh- und Zeitungsbeiträgen sieht man unter anderem, wie Habeck an einem Bäckerstand einen Hefezopf flechtet oder bei einem Tischlermeister hobelt. „Auf diesen Besuch haben wir uns monatelang vorbereitet“, erklärt Michael Petzold. „Da überlassen wir nichts dem Zufall. Wir wissen genau, wann der Herr Minister wo mit wem spricht, wer ihn begleitet und wann welches Foto gemacht wird.“
Vitamin B schmeckt
Doch bevor all das passieren kann, sind viele Anfragen und Absprachen nötig. „Wir haben gute, belastbare Kontakte in relevanten Ministerien. Die fragen wir an, wenn wir einen Minister auf Bundes- oder Landesebene gern auf einer Messe als Gast dabei hätten“, erzählt Petzold. Und das ist längst nicht alles. Das Bundeskriminalamt prüft jeden Besuch sorgfältig und muss im Vorfeld grünes Licht geben. Außerdem hat die Abteilung Sicherheit und Verkehr der Leipziger Messe noch ein Wörtchen mitzureden. Erst wenn all das geklärt ist und auch der Minister sein finales Go gegeben hat, wird ein Leitfaden für das Programm erstellt, der dann in einem minutengenauen Regieplan mündet.
Gute Verbindungen in die Büros der Ministerien, Rathäuser und Kammern sind wichtig für die Arbeit der Protokollabteilung der Leipziger Messe. Michael Petzold und sein Team brauchen aber auch gute Kontakte zu Locations, Kultureinrichtungen oder Transport- und Gastro-Dienstleistern. Außerdem nutzen sie die Strukturen im eigenen Haus. „Die Zusammenarbeit zum Beispiel mit den verschiedenen Kommunikationsabteilungen, der Sicherheit und Logistik, aber auch mit der fairgourmet und FAIRNET ist erstklassig und ein wichtiger Pfeiler unserer Arbeit“, betont Petzold.
Foto: Leipziger Messe
Mehr als VIP-Management
Die Protokollabteilung betreut aber nicht nur VIPs. Mit ihren vielfältigen Kontakten ist sie eine wichtige Schlüsselabteilung für alle Geschäftsbereiche. „Mit unserer Arbeit unterstützen wir die Leipziger Messe und natürlich alle ihre Themen. Oft stehen wir dabei ganz vorn“, resümiert Michael Petzold. Dabei hat die Protokollabteilung nach außen auch eine repräsentative Rolle, sowohl für die Leipziger Messe selbst als auch für die Stadt Leipzig. Beide Bereiche vertritt sie unterstützend ebenso bei zahlreichen Sonderveranstaltungen wie dem Opernball, der LEIPZIGER MARKT MUSIK oder dem Internationalen Transport Forum der OECD
Struktur und ein Gefühl für Menschen
Das Team der Protokollabteilung besteht derzeit aus vier Protokollreferentinnen und einer Assistentin. Michael Petzold ist seit 2004 Abteilungsleiter. Auf die Frage, was man für diesen außergewöhnlichen Beruf mitbringen muss, stockt Petzold kurz und sagt: „Eine Berufsausbildung dafür gibt es nicht. Man braucht organisatorisches Geschick und, ganz wichtig, ein Gespür für Menschen.“ Kommunikative Fähigkeiten sind natürlich auch von Vorteil für den Job.
Foto: Leipziger Messe
Anekdoten sind topsecret
In den vergangenen 20 Jahren hat Michael Petzold so einige Geschichten erlebt, von denen er die interessantesten aber leider nicht erzählen darf. „Integrität ist unser Vertrauensvorschuss. Den dürfen wir auf keinen Fall verspielen“, sagt der gebürtige Templiner ernst und ergänzt lachend: „Vielleicht schreibe ich ja mal meine Memoiren. Da erzähle ich dann all die pikanten kleinen und großen Stories.“
Der Zufall – Freund oder Feind?
Das Protokoll ist wie der Drehplan für einen Film. Jede Abweichung sorgt für Schweißperlen auf der Stirn des Regisseurs. Michael Petzold sieht das allerdings etwas gelassener: „Wir arbeiten mit Menschen. Und auch wenn sie Prominente sind, haben sie ihre eigenen Wünsche für den Besuch. Den respektieren wir natürlich, soweit es irgendwie geht.“ Wenn einem hochrangigen Gast also nach der Leipziger Buchmesse einfällt, noch schnell eine Lesung in der Stadt besuchen zu wollen, setzt das Protokollteam alle Hebel in Bewegung, damit das klappt. Mit Kreativität und einem gewissen Improvisationstalent lassen sich auch solche Herausforderungen meistern. „Es ist auch schon vorgekommen, dass wir mit einem Minister vor verschlossenen Türen standen. Da ist es dann wichtig, Ruhe zu bewahren und sich nichts anmerken zu lassen.“
Was die Zukunft bringt
„Für das Team wünsche ich mir, dass alles so bleibt, wie es ist. Ich habe die besten Mitarbeiterinnen, die ich mir nur wünschen kann und der Job funktioniert nur im Team“, unterstreicht Petzold und fügt etwas nachdenklich hinzu: „Ich bin gespannt, wie die Landtagswahlen am 1. September ausgehen und mit wem wir zukünftig auf Landesebene zusammenarbeiten werden.“