Hier erwecke ich wichtige Worte und bekannte Persönlichkeiten der Messewelt zu neuem Leben. Ich erzähle Geschichten weiter, denen bis heute das Ende fehlt. Zuerst soll es um die Stadt Leipzig gehen und ihre untrennbare Verbindung mit der Leipziger Messe.
Es gibt Momente, in denen ist es besser, zu schweigen, weil alles Wichtige schon gesagt wurde. Ähnlich ergeht es mir mit dem folgenden Zitat.
„Die Leipziger Messe ist die einzige Messe der Welt, die sich eine eigene Stadt hält“.
Woher diese Redensart stammt und wer sie erstmals geprägt hat, lässt sich nicht konkret zurückverfolgen. Sie ist historisch, wie die Messe selbst. Fakt ist: Kein anderer Messestandort ist so eng mit seiner Stadt verbunden wie der Leipziger.
Die Leipziger Messe entstand am Schnittpunkt zweier bedeutender alter Handelsstraßen, der Via Regia und der Via Imperii. Schon um 1165 trafen sich hier weit gereiste Kaufleute, tauschten Waren und Informationen aus. Die Stadt entwickelte sich zum führenden deutschen Messeplatz mit internationaler Bedeutung. Das Konzept der Mustermesse wurde um 1895 in Leipzig erfunden und löste damit die traditionelle Warenmesse ab. So nahmen Händler fortan nicht mehr ihre ganzen „Messgüter“ mit zur Messe, um sie zu verkaufen, sondern lediglich Muster, die die Produktvielfalt zeigten. Die während der Industriellen Revolution neu entstandenen Produktionsverfahren und Vertriebswege machten es möglich. Es konnte zeitunabhängig mehr produziert und auf unterschiedliche Wege an den Kunden gebracht werden.
Das symbolische „MM“, stehend für Mustermesse, ist bis heute Teil des Leipziger Stadtbildes. Es ziert das Logo der Leipziger Messe und ist trotz seines Alters modern. Als riesiges Buchstaben-Doppel erhebt es sich am Nordtor der „Alten Messe“, dreht sich in der Innenstadt auf dem Wintergartenhochhaus und weist vom 85 Meter hohen Messeturm sichtbar den Weg zum neuen Messegelände. Und gerade weil die Leipziger Messe aus dem Wachstum der Stadt heraus entstanden ist, kann man ihren Geist noch heute überall spüren und bewundern, beispielsweise in den eindrucksvollen Messepassagen im Zentrum Leipzigs, wo alles begann. Wer durch Leipzig flaniert und seinen Blick nach oben wendet, kann ihn sehen – den Geist der Leipziger Messe.
Als Messemännchen bin ich stolz, Maskottchen dieser aus der Geschichte heraus gewachsenen Messe und ihrer Stadt zu sein. Die Leipziger Messe ist bescheiden und pompös, sie ist verlässlich und mutig, sie ist Tradition und Trend – sie ist ein Ort der Gegensätze zusammenbringt. Ein Ort, den man erlebt haben muss. Denn welche Messe hält sich schon eine ganze Stadt?