Messe Magazin

Vom Messestand ins Messehaus: Technische Impulse durch efa:ON und netze:ON

Profitiert die Leipziger Messe eigentlich von den Innovationen ihrer Veranstaltungen? Bei efa:ON und netze:ON schon. Mirko Kunze, Elektrofachkraft und Elektromeister im Unternehmen, schaut, was von den Messeständen für das eigene Haus taugt.

Inhaltsverzeichnis

Mirko Kunze bezeichnet sich als Generalist. Eine überraschende Aussage von einem Elektromeister – zumindest für all jene, die froh sind, das verletzungsfreie Anschließen einer Lampe ohne YouTube-Tutorial zu ihrer Allgemeinbildung zählen zu können. Doch im Gespräch wird schnell klar, was er meint. Von der simplen Verteilersteckdose am Schreibtisch über die Schaltanlagen in den Hallen bis hin zur gigantischen Netzersatzanlage in den Technikräumen unterhalb des Messehauses muss er den Überblick über all das auf dem Messegelände behalten, durch das Strom fließt. Mitzudenken, wann ein Gerät oder eine Anlage überholt oder gar ersetzt werden muss, gehört auch dazu.

Elektromeister Mirko Kunze auf beständiger Suche nach nachhaltigen Lösungen für das eigene Haus. Foto: Leipziger Messe

Direkt vom Aussteller zum Einsatzort

Wie gut, dass es mit der efa:ON und der netze:ON ein Messedoppel auf der Leipziger Messe gibt, bei dem Mirko Kunze sich ohne Umwege zu neuen Produkten und Anbietern informieren kann. Doch wird er auf „der efa“, wie sie im Haus genannt wird, auch fündig? „Elektrizität steckt so gut wie überall drin, und auf der efa finden sich Lösungen für alle möglichen Bereiche, mit denen auch wir hier zu tun haben“, so Generalist Kunze. Gefragt, welche Projekte er und seine Kollegen mit Hilfe der efa:ON und netze:ON schon umsetzen konnten, beginnt er zu erzählen.

 

Da sind zum Beispiel die USV-Anlagen des efa:ON-Ausstellers Riello – unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen, die sich inzwischen auf dem Gelände der Leipziger Messe wiederfinden. Mit ihnen wird im Falle eines Stromausfalls die weitere Versorgung mit Elektrizität sichergestellt – unterbrechungsfrei eben. Die batteriebetriebenen Anlagen versorgen die notwendige Beleuchtung, Entlüftung, Hubtorsteuerung und den Betrieb der elektroakustischen Anlage, sodass auch Hallendurchsagen weiterhin möglich sind. Innerhalb weniger Minuten läuft die Netzersatzanlage an und übernimmt den Job von den USV-Anlagen. Doch es sind gerade diese ersten Minuten, die entscheidend sein können.

 

Großes Einsparpotenzial auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit bietet die Beleuchtung. Die Leipziger Messe ist hier mittendrin im Umrüstungsprozess. Angefangen bei den Restaurants und den Fluren über den derzeitigen Austausch der Außenbeleuchtung ist das eines der größten Projekte für Kunze und das gesamte Betriebsmanagement. Als nächstes stehen die Halle 1, das CCL-Logo und das Doppel-M – das Logo der Leipziger Messe am Messeturm an. Die efa:ON bietet alle zwei Jahre immer wieder neue Möglichkeiten, die den Weg hin zur vollständigen LED-Beleuchtung erleichtern. Denn eine Lampe muss oftmals nur LED-fähig gemacht und gar nicht ausgetauscht werden. Für die Beleuchtung in den Restaurants fand sich etwa ein einfacher Adapter-Ring. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – denn wenn sich so eine Lösung findet, dann müssen unter anderem keine Kabel neu verlegt werden.

Jede Menge Inspiration für moderne Beleuchtung auf der efa:ON

Elektromobilität auf dem Vormarsch: Ladesäulen, Wallboxen und mehr

Schon seit 2012 existieren Ladesäulen für Elektroautos auf den Parkplätzen an Messehaus und Congress Center Leipzig (CCL) – ein Projekt, auf das Kunze besonders stolz ist. efa:ON und netze:ON trugen maßgeblich dazu bei, dass die Leipziger Messe gemeinsam mit der Stadt Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) das Projekt umsetzen und so einen Beitrag zur Elektromobilität leisten konnte. Auch die Fahrzeugflotte des Unternehmens aus E- und hybriden Fahrzeugen profitiert von efa:ON und netze:ON. So werden heute an der Entsorgungsinsel der Messehalle 1 Wallboxen – elektrische Ladestationen – von ABL Sursum betrieben.

E-Ladesäule auf dem Parkplatz der Leipziger Messe

Bietet das Messedoppel noch weitere Möglichkeiten als die der beständigen Modernisierung des Messegeländes für Kunze und sein Team? Unter anderem ist es der fachliche und kollegiale Austausch, der Mirko Kunze einfällt. Er erinnert sich an einen Rundgang mit 60 Elektromeistern aus der Region, den er mit begleitet hat. Die Heizungsanlage, die PV-Anlagen, der kilometerlange Ringkanal unterhalb der Messehallen und die Netzersatzanlage sorgten offenbar für Erstaunen. Denn auch ein Elektromeister sieht eine Netzersatzanlage in den Dimensionen, wie sie die Leipziger Messe vorweisen kann, nicht alle Tage. Wobei Kunze einschränkt: „In einem Krankenhaus sind die noch viel größer!“

Grenzen der Erneuerbarkeit

Die Netzersatzanlage, bestehend aus Dieselmotoren und drei Generatoren, ist übrigens eines der Systeme, das auf lange Sicht wohl noch auf fossile Rohstoffe angewiesen sein wird – und damit eines derjenigen, die wohl erst in ferner Zukunft auf der efa:ON und netze:ON auftauchen werden. Eine nachhaltige Versorgung über erneuerbare Energien oder wenigstens Gas ist im Ernstfall nicht umsetzbar. „Wir müssen garantieren können, dass das System autark agieren kann“, meint Kunze, „denn im Notfall muss Elektrizität für ein reibungsloses Entfluchten der Hallen sorgen.“ Die Heizöltanks mit einem Fassungsvermögen von 29.000 Litern können im Volllastbetrieb ganze 48 Stunden für die Stromversorgung der Leipziger Messe garantieren.

Und doch ist Kunze zuversichtlich, dass er auch in diesem Jahr fündig wird auf efa:ON, Fachmesse für Elektro-, Gebäude- und Lichttechnik, und netze:ON, Fachmesse für Energietechnik, Verteil- und Breitbandnetze. „Die efa:ON ist und bleibt das Nonplusultra“, sagt er. Für welches Projekt er zur nächsten Laufzeit vom 23. bis 25. September 2025 Ausschau halten wird, kann er noch nicht genau sagen, vielleicht eine neue Mittelspannungsschaltanlage mit 20 kV. Aber: Das Messegelände ist 29 Jahre alt. Dass sich neue Lösungen für bestehende Wehwehchen finden werden, ist gewiss.


P.S. Bei der Leipziger Messe ist derzeit eine Stelle als Elektrotechniker (m/w/d) zur Verstärkung der Abteilung Betriebsmanagement ausgeschrieben.

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