860 Jahr Leipziger Messen – Tradition mit Zukunft
860 Jahre ist es her, dass Leipzig das Stadt- und Marktrecht verliehen wurde. Damit legte Otto der Reiche, Markgraf von Meißen, im Jahr 1165 den Grundstein für die Entwicklung der Messestadt. Die Ortswahl war natürlich kein Zufall: An der Kreuzung der europäischen Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii trafen sich schon immer Menschen zum Austausch von Waren und Informationen. Erste Warenmessen gab es hier im 15. Jahrhundert. Ab 1497 untersagte Kaiser Maximilian I. mit dem Mit dem sogenannten Reichmesseprivileg konkurrierende Jahrmärkte in der Umgebung. Dem folgten weitere Privilegien, die dem Standort den Vorrang sicherten. So konnte sich Leipzig als größtes deutsches Zentrum für den Warenhandel zwischen West- und Osteuropa etablieren – und als einer der ältesten Messeplätze der Welt. Ein Großteil der Stadt arbeitete und lebte von und mit der Messe. Und so viel ist sicher: Keine andere deutsche Messe hat ihre Stadt so geprägt wie die Leipziger.
Hier erfahren Sie mehr über die erfolgreiche Gegenwart der Leipziger Messe Unternehmensgruppe.

Foto: Leipziger Messe
Tschüss Warenmesse, hallo Mustermesse
In ihrer langen Geschichte steht die Leipziger Messe schon immer für das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, für den Austausch von Waren und Ideen, für Innovationen und Antworten auf Zukunftsfragen. Noch mehr: Das Messewesen selbst wurde einst in Leipzig revolutioniert. Warum das im 19. Jahrhundert notwendig wurde? Weil Handel und Messebetrieb sich seit dem Mittelalter grundlegend verändert hatten. Ein Stichwort: die industrielle Serienfertigung. Warum also noch sämtliche Waren zu einer Messe bringen, wenn sich die Produkte doch bis ins Detail gleichen? Vielmehr reichte es nun, ein Ansichtsexemplar zu präsentieren und Bestellungen aufzunehmen. Der Nachteil: Messebesucher konnten ihre Waren nicht direkt mit nach Hause nehmen, sondern mussten erst deren Produktion und Lieferung abwarten. Die Lösung: eine Verschiebung der Messetermine und ein vollkommen neues Messekonzept: die erste Mustermesse der Welt war geboren und setzte sich als Messekonzept rund um den Globus durch. An diesen Meilenstein erinnert seit 1917 das offizielle Logo der Leipziger Messe: das Doppel-M.

Foto: Leipziger Messe
Übrigens: Mit der Entwicklung der Mustermesse ging eine neue Messearchitektur einher. Im Leipziger Zentrum entstanden die Messehäuser, die zum Teil bis heute das Stadtbild prägen. Vorreiter war das „Städtische Kaufhaus“. Hier gab es erstmals den sogenannten „Zwangsrundgang“: die Abteile der einzelnen Aussteller waren entlang der Korridore so angelegt, dass Messebesucher möglichst alle Aussteller sahen – und alle Aussteller die gleiche Chance auf Aufmerksamkeit hatten. Hinzu kamen die Passagen, die ebenfalls typisch für die Architektur der Leipziger Innenstadt sind.

Foto: Leipziger Messe
Botschafter der Leipziger Messe: das Messemännchen
Es ist der bekannteste Mitarbeiter der Leipziger Messe: das Messemännchen. Puppengestalter, Trickfilmregisseur und Kunstpreisträger Gerhard Behrendt (gest. 26.09.2006) gestaltete die Puppe seinerzeit als Souvenir und Werbeträger der Leipziger Messe. Mit seinem Erdkugelkopf symbolisierte der freundliche Handelsreisende den weltoffenen Handel und wurde weltweit bekannt. Seine Farben kennzeichnen das Messemännchen zudem als echten Leipziger. Der ursprünglich gelbe Kopf und die blaue Kleidung stehen für die Farben der Messestadt. Zur Frühjahrsmesse 1965 wurde die Figur dem Publikum vorgestellt und konnte erstmals käuflich erworben werden. Bis heute ist das Messemännchen regelmäßig auf Messen und Events in der Stadt anzutreffen – und immer wieder ein beliebtes Fotomotiv. Auch auf dem Messegelände ist es stets präsent – im Messehaus genauso wie in der Glashalle.
P.S. Zu Gerhard Behrendts Figurenfamilie gehört auch das Sandmännchen, das seit 1959 im Vorabendprogramm des deutschen Fernsehens unterwegs ist. Der Sandmann besuchte bis 1989 auch die Leipziger Messen, wo er vom Messemännchen empfangen wurde – wie der Abendgruß des Kinderfernsehens erzählte.

Foto: Leipziger Messe
MAXiCOM und KONGRESSHALLE
Auch zwei Locations der Leipziger Messe feiern in diesem Jahr ein Jubiläum. Genau 25 Jahre liegt die Eröffnung des MAXiCOM zurück. Der moderne Bürokomplex in direkter Nachbarschaft des Messegeländes bietet auf 13.000 Quadratmetern repräsentative Büros und Konferenzräume. Zahlreiche Unternehmen setzen auf die Vorteile: optimale Verkehrsanbindung, ausgezeichneter Service mit persönlichen Ansprechpartnern und die Nähe zu einer der führenden deutschen Messegesellschaften.

Foto: Leipziger Messe
Genau zehn Jahre ist es außerdem her, dass die KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig nach Umbau und Sanierung ihre Türen als modernes Tagungszentrum in historischem Gewand öffnete. Das wunderschöne Gründerzeitgebäude mit bewegter Geschichte und in direkter Nachbarschaft zum Zoo Leipzig wurde innerhalb kürzester Zeit zum gefragten Austragungsort für Tagungen und Kongresse, gesellschaftliche und kulturelle Events. Veranstalter sind begeistert von der einzigartigen Architektur und schätzen gleichermaßen die Flexibilität der Raumgestaltung und die Lage in Zentrumsnähe. Ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich.
