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med.Logistica 2025: Wie Robotik den Klinikalltag verändert

„Niemand in der Industrie würde Medikamente per Hand sortieren. Warum also in Kliniken?“, fragt Niklas Kuczaty, Geschäftsführer der VDMA HealthTech. Solchen und vielen weiteren Fragen widmet sich die med.Logistica.

Inhaltsverzeichnis

Was in Fabrikhallen längst Standard ist, hält auch in Kliniken und Pflegeeinrichtungen vermehrt Einzug: Automatisierung und Robotik. Etwa in Form eines Roboter-Butlers, der leise durch die Flure rollt, Speisen serviert oder Medikamente bringt. Auch bei der med.Logistica in Halle 2 am Messestand der VDMA HealthTech fährt er zwischen den Besuchern hin und her, bringt Snacks und sorgt mit großen, digitalen Kulleraugen für Sympathien. Ein freundlicher Helfer, der im Klinikalltag viel mehr ist als ein nettes Zubehör: Er steht symbolisch für einen Wandel, der Fahrt aufnimmt.

med.Logistica 2025: Impulsgeber für die Klinik der Zukunft

Als sich vom 6. bis 7. Mai über 1.200 Fachbesucher, 126 Aussteller und 120 Referenten aus zwölf Ländern in Leipzig trafen, wurde klar: Die Branche ist in Bewegung. Auf der med.Logistica 2025, der führenden Veranstaltung für Krankenhauslogistik im deutschsprachigen Raum, ging es nicht nur um neue Technik. Es ging um Lösungen – für ein System, das unter Druck steht.

Die med.Logistica zeigte: Die Kliniken suchen aktiv nach neuen Wegen, um Versorgung effizienter und menschlicher zu gestalten. Themen wie Robotik, Automatisierung und KI standen in diesem Jahr klar im Mittelpunkt. Die Leipziger Messe bot dabei eine Plattform für Entscheider, Entwickler und Anwender, um Ideen auszutauschen, Lösungen zu diskutieren und konkrete Schritte zu planen.

Drohnen transportieren medizinische Proben vollautomatisiert, umweltfreundlich und sicher.

Wenn Roboter sortieren und Drohnen liefern

Was ist heute schon möglich? Einiges. In Krankenhausapotheken übernehmen Maschinen das patientenspezifische Verpacken von Medikamenten – fehlerfrei, automatisiert und rund um die Uhr. Laborproben werden sortiert, ohne dass ein Mensch die Probenröhrchen in die Hand nehmen muss. Fahrerlose Transportsysteme und sogar Drohnen bringen Material von A nach B.

 

Niklas Kuczaty, Geschäftsführer der VDMA HealthTec betont: „Wir müssen genauer darauf schauen, an welchen Stellen sich monotone, einfache Arbeiten von Technik erledigen lassen. Welche Aufgaben lassen sich automatisiert sogar besser erledigen? Die dadurch freigewordenen Arbeitskräfte sind an anderen Stellen viel sinnvoller einsetzbar.“ Der Maschinenbau, so Kuczaty, liefere längst praxiserprobte Lösungen. Die Herausforderung sei weniger die Technik – sondern deren flächendeckende Anwendung.

Innovative Lösungen für die Krankenhauslogistik auf der med.Logistica

Antwort auf den Fachkräftemangel

Der Bedarf an medizinischer Versorgung steigt, gleichzeitig fehlen Tausende Fachkräfte. Der Personalmangel zählt zu den drängendsten Problemen im Gesundheitswesen. Automatisierung ist ein entscheidender Baustein, um diese Herausforderung zu meistern. Denn wenn Roboter Routinearbeiten übernehmen, bleibt mehr Zeit für das, was Menschen ausmacht, nämlich persönliche Zuwendung, Kommunikation, komplexe Pflege.

 

Zudem macht moderne Technik Arbeitsplätze attraktiver. Robotik kann ein echter Bewerbermagnet sein. Eine Klinik, die mit Hightech arbeitet, sendet ein klares Signal: Wir sind bereit für die Zukunft. Und nicht zuletzt: Weniger körperliche Belastung schont Rücken und Knie. Das hilft, wertvolles Personal länger im Beruf zu halten.

Technik im Aufbruch: Warum es mehr als gute Ideen braucht

Doch der Weg ist nicht frei von Stolpersteinen. Hürden in der Infrastruktur von Kliniken, fehlende Investitionsmittel, Berührungsängste bei Personal und Patienten – viele Projekte bleiben im Pilotstatus. Was es vor allem braucht, ist Aufklärung. „Ein Roboter ist keine Kopie des Menschen“, erläutert Kuczaty. „Er ist ein Werkzeug. Und genau so muss er auch verstanden und genutzt werden.“

 

Der VDMA versteht sich dabei als Netzwerk, Ideengeber und Sprachrohr. „Wir verbinden Kliniken mit Herstellern, begleiten Bedarfsanalysen und machen deutlich, was es für einen erfolgreichen Technikeinsatz braucht“, so Kuczaty. Auch in Richtung Politik wirkt der VDMA, etwa wenn es um die passenden Rahmenbedingungen für den Wandel und Möglichkeiten für Finanzierungen geht.

Prozessoptimierung ist das zentrale Thema. Hier in der Sterilgutlogistik.

Die med.Logistica als Wegbereiter

Roboter mit Kulleraugen mögen charmant sein, doch sie stehen für weit mehr als technische Spielerei. Sie sind ein Werkzeug gegen Überlastung, ein Hoffnungsträger für das Gesundheitssystem. Auf der med.Logistica 2025 wurde deutlich: Die Branche ist bereit. „Jetzt braucht es Mut, Offenheit und konkrete Schritte – für ein Gesundheitssystem, das Menschen und Maschinen sinnvoll miteinander verbindet“, sagt Niklas Kuczaty und blickt optimistisch in die Zukunft.

 

Die nächste Ausgabe der med.Logistica findet am 2. und 3. Juni 2027 in Leipzig statt.

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