Messe Magazin

Nachhaltigkeitsmanager: So wird bei der Leipziger Messe Zukunft gestaltet

Seit Herbst 2024 ist Michel Ghattas-Kämpfner Nachhaltigkeitsmanager bei der Leipziger Messe. Seine Aufgaben: einerseits nachhaltige Maßnahmen und Projekte im Unternehmen zu koordinieren und zu begleiten, andererseits aus der Hubschrauberperspektive alle Prozesse durch die Brille „Nachhaltigkeit“ zu betrachten – sei es grüne Mobilität oder Energieeffizienz. Wer er ist und was seine Stellenbeschreibung konkret für Aufgaben mit sich bringt, verrät Michel Ghattas-Kämpfner bei einem Blick hinter die Kulissen.

Inhaltsverzeichnis

Eine zentrale Stelle für nachhaltige Veränderungen bei der Leipziger Messe

Für Michel Ghattas-Kämpfner verbindet sein neuer Job als Nachhaltigkeitsmanager der Leipziger Messe Beruf und Überzeugung. Bereits während seines Studiums hat er seinen Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt. Im Masterstudiengang hat er Nachhaltige Unternehmensführung studiert. „Ich wusste schon früh, dass ich mit meiner Arbeit einen Unterschied machen will. Und da ich mich schon lange für die ökologischen und sozialen Aspekte der Wirtschaft interessiere, war der Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers wie geschaffen für mich.“ Der 30-Jährige weiß, dass nachhaltige Veränderungen in einem Unternehmen wie der Leipziger Messe nur zusammen mit allen Mitarbeitern funktionieren kann. „Da renne ich hier gewissermaßen offene Türen ein, denn die Kolleginnen und Kollegen wissen, wie wichtig es ist, dieses Thema langfristig zu denken und unterstützen mich nach Leibeskräften“, sagt Michel Ghattas-Kämpfner.

Das Verwaltungsgebäude der Leipziger Messe. Hier hat auch der Nachhaltigkeitsmanager seinen Arbeitsplatz.

Teamwork und neue Ideen für Ressourcenschonung auf dem Weg zur Klimaneutralität

Und was bedeutet das konkret? „Ich verstehe mich in erster Linie als Koordinator und Impulsgeber für alle Nachhaltigkeitsprojekte der Leipziger Messe. Das, was die Unternehmensgruppe schon seit vielen Jahren im Bereich Nachhaltigkeit macht, systematisieren und standardisieren wir jetzt immer weiter.“ Hinzu kommen natürlich auch neue Projekte, mit denen die Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen vorangetrieben wird. So geht es beispielsweise um die weitere Reduktion der Treibhausgasemissionen auf dem Weg zur Klimaneutralität, die Einführung einer Nachhaltigkeitspauschale und mehr Barrierefreiheit. Dabei arbeitet Michel Ghattas-Kämpfner mit zahlreichen Abteilungen der Unternehmensgruppe zusammen – beispielsweise den Kollegen der technischen Infrastruktur, des Energiemanagements und der Kommunikation. Außerdem ist er immer im engen Austausch mit der Geschäftsführung.

Auf dem Messegelände gibt es viele Ansatzpunkte für Nachhaltigkeit.

Unterwegs auf Messen und Konferenzen – wertvoller Input in Sachen Nachhaltigkeit

Michel Ghattas-Kämpfner ist in seinem Bereich immer auf der Suche nach Innovationen. „Auf der Gastmesse Solar Solutions hier auf der Leipziger Messe habe ich mich im Januar zu neuen Entwicklungen im Photovoltaik-Bereich beraten lassen. Denn langfristig ist es unser Ziel, noch mehr Solarstrom auf dem Messegelände selbst erzeugen zu können.“ Auf der Nachhaltigkeitskonferenz SECON, veranstaltet von den Branchenverbänden German Convention Bureau und EVVC, holte sich Ghattas-Kämpfner jede Menge Input zu nachhaltigen Ansätzen im Veranstaltungsgeschäft – vor allem zur sogenannten Twin Transformation, dem Zusammenspiel von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Im Mai war er beim Forum Nachhaltigkeit des RKW Sachsen. Das tagte in der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig zum Thema „Green Events & Marketing – Nachhaltig beeindrucken statt grünfärben“ und gab Best-Practice-Beispiele für nachhaltige Eventplanung, umweltfreundliche Werbemittel, digitale Nachhaltigkeit und den Umgang mit Greenwashing-Fallen. Vom Austausch mit den Kollegen anderer Messeplätze profitiert Michel Ghattas-Kämpfner im Arbeitskreis Nachhaltigkeit beim Branchenverband AUMA. Spannende Anregungen bot außerdem das GreenTech Festival auf der Messe Berlin.

Freiwilliger Nachhaltigkeitsbericht: Transparenz, Vergleichbarkeit und Wettbewerbsvorteil

Die gesetzlichen Vorgaben für die Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit ändern sich derzeit sehr schnell. Bis vor Kurzem stand noch eine Berichtspflicht für alle Unternehmen im Raum. Momentan sieht es so aus, als wäre der Nachhaltigkeitsbericht für Unternehmen wie die Leipziger Messe eher freiwillig. Das heißt aber nicht, dass das Thema für die Messegesellschaft damit vom Tisch ist. Im Moment prüft sie, ob und mit welchen Maßstäben in absehbarer Zeit ein freiwilliger Bericht entstehen kann, der sich auf wesentliche Aspekte und Maßnahmen konzentriert und die nachhaltigen Bemühungen transparent macht.

Vorteile eines freiwilligen Berichts:

  • Die freiwillige Berichterstattung erfordert weniger Schreibtischarbeit, da es weniger um das Erfüllen starrer Vorgaben geht. So bleibt mehr Raum für die tatsächliche Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen.
  • Die komplexe Struktur für das Datenmanagement wird trotzdem aufgebaut und die Datenerfassung automatisiert, um langfristig Vergleichbarkeit zu schaffen. So lassen sich Verbesserungen klar nachvollziehen.
  • Immer mehr Veranstalter – vor allem im Kongressbereich, aber auch zunehmend bei Messen und Events – legen Wert auf Nachhaltigkeit und wünschen sich auf der Suche nach ihrer nächsten Location konkrete Nachweise. Diese Anforderungen sind kein Problem für die Messegesellschaft.

Hintergrund

Die Leipziger Messe arbeitet schon mehrere Jahre auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Bereits seit 2009 ist das Unternehmen Green-Globe-zertifiziert und punktet in der Veranstaltungswirtschaft nachweislich mit dem Thema.

Was sowohl für Green Globe als auch für den Nachhaltigkeitsbericht eine Rolle spielen wird, sind beispielsweise folgende Maßnahmen: 

Wissenswertes und News zum Thema Nachhaltigkeit der Leipziger Messe gibt es hier.

Jetzt teilen:

Share on linkedin
Share on facebook
Share on twitter
Share on email

Weitere Beiträge

Wie kann die Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen wie großen Publikumsmessen verbessert und eine normale Bewegung von Menschenmengen von potenziell gefährlichen Situationen unterschieden werden? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, arbeitet die Leipziger Messe in einem Pilotprojekt mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) zusammen. Die Wissenschaftler entwickeln KI-gestützte Software, die in Zukunft ein wichtiger Baustein im Crowd Management der Leipziger Messe sein könnte – und noch mehr.
Seit 860 Jahren prägen die Leipziger Messen den Wirtschafts- und Kulturstandort. Als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen dienten sie mal als politischer Treffpunkt, mal als Bühne spektakulärer Schaustellerkunst oder als Zentrum des weltweiten Pelzhandels. In ihrer langen Geschichte haben die Leipziger Messen zahlreiche Wandlungen durchlaufen und bemerkenswerte Episoden erlebt – einige weniger bekannte rücken wir hier ins Rampenlicht.
„Eine solche Komplexität hatten wir auf der Leipziger Messe noch nie“, sagt Simone Dietz. „Das direkte Nebeneinander von so unterschiedlichen Eventformaten - Weltklassesport, ein großes Publikumsevent, Festival, Kongress und ausgebuchte Caravan-Übernachtungsplätze - das war eine besondere Premiere für unser Gelände und spricht für die Stärken der Unternehmensgruppe.“ Ein Rückblick auf den Mai 2025 zeigt ein außergewöhnliches Zusammenspiel von Events und von Messemenschen vor und hinter den Kulissen.