Die hy.tec bringt Betreiber, Anlagenbauer und Zulieferunternehmen zusammen, um Lösungen für die Serienfertigung von Wasserstofftechnologien zu entwickeln. „Wir schauen nicht darauf, was alles mit Wasserstoff möglich ist oder wo wir ihn einsetzen können. Die besondere Perspektive der hy.tec: Wir konzentrieren uns mit unseren Partnern und Experten auf die Entwicklung massentauglicher Anlagen für die Produktion von Wasserstoff“, erläutert Projektmanagerin Kristin Bätzel von der Leipziger Messe. Das Konzept erwies sich bei seiner Premiere in diesem Jahr als echter Publikumsmagnet. Auch dank der Zusammenarbeit mit der Referenzfabrik.H2, einer Plattform für die Produktion von Wasserstoffsystemen mit Sitz in Chemnitz.
Wie viel Käse steckt in Wasserstoff?
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist eines der großen Themen unserer Zeit und Wasserstoff ist einer der zentralen Energieträger der Zukunft. Doch noch fehlen die Technologien, um ihn in großen Mengen herzustellen, zu transportieren und speichern zu können.
„Ich vergleiche erneuerbare Energien gern mit frischer Milch. Man muss sie sofort verbrauchen oder alternativ in ein haltbares Produkt umwandeln. Also – um im Bild der frischen Milch zu bleiben – in Käse. Wenn wir es richtig anpacken, kann Wasserstoff der Käse unter den erneuerbaren Energien werden und die Energiewende unterstützen“, erläutert Dr. Ulrike Beyer, Leiterin der Referenzfabrik.H2. „Momentan sind wir noch weit davon entfernt, das gesamte Potenzial auszuschöpfen. Was es wirklich braucht, ist die Serienfertigung, sprich Massenproduktion und Skalierung. Und dazu Unternehmen, die standardisieren und in ganz anderen Größenordnungen produzieren“, so Beyer, die maßgeblich am Auftritt der hy.tec beteiligt war, weiter.

Genau diese Herausforderung stand Mitte März im Mittelpunkt der hy.tec, die im Rahmen der Zuliefermesse Z 2025 erstmals präsentiert wurde. Zum Messedoppel Intec und Zuliefermesse Z kommen alle zwei Jahre Aussteller, Besucher und Macher der Internationalen Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik und Zulieferer zusammen. Mit 733 Ausstellern aus 26 Ländern und mehr als 17.800 Besuchern aus 42 Ländern verzeichneten die beiden Industriemessen auch 2025 wieder einen großen Zuspruch – die perfekte Bühne also für persönlichen Austausch und innovative Ideen.
Expertin mit klaren Botschaften
„Unser Ziel ist es, die Welt mit Wasserstofftechnologien auszustatten“, betonte Dr. Beyer. „Deutschland wird vielleicht nicht der größte Wasserstoffproduzent, aber die Fähigkeiten der Zulieferer können direkt genutzt werden, um die Produktion von Wasserstoffsystemen voranzutreiben. Wenn wir innovativer denken und die richtigen Lieferketten aufbauen, könnte Deutschland ein wichtiger Standort für Wasserstofftechnologien werden.“ Indes steigt der Bedarf rasant: Für 2030 wird in Deutschland ein Bedarf von 4,5 Millionen Tonnen Wasserstoff erwartet, während weltweit aktuell gerade einmal eine Million Tonnen produziert werden. Das Ziel ist also klar: Technologien müssen ausgebaut und Kapazitäten geschaffen werden.
Die Technologie-Mall: Wasserstoffsysteme zum Anfassen

hy.tec: Wo ein starkes Pflänzchen heranwächst
Die hy.tec hat bewiesen: Wasserstofftechnologie ist schon längst kein Nischenthema mehr. Hier steckt richtig viel Bewegung drin. Bewegung, die eine starke Plattform braucht. „Mit der hy.tec haben wir gemeinsam mit der Leipziger Messe ein vielversprechendes Pflänzchen geschaffen“, resümiert Beyer. „Die Chancen, Früchte zu ernten, stehen wirklich gut. Es braucht nur noch etwas Pflege und ein bisschen Dünger – zum Beispiel in Form von weiteren Veranstaltungen auf der Leipziger Messe. Und dafür haben wir auf jeden Fall schon jede Menge Ideen.“ Zum Beispiel für die nächste Ausgabe des Messedoppels Intec und Z vom 2. bis 5. März 2027.