Messe Magazin

Hands on auf den Schülertagen der HANDWERK live

In Halle 5 herrscht ordentlich Trubel. Schon die Geräuschkulisse ist HANDWERK live: Es hämmert und klopft, Maschinen dröhnen und rumpeln, Autos hupen, Menschen im Blaumann, Zimmerleute und Schornsteinfeger in Zunftkleidung prägen die Szenerie – und mittendrin jede Menge Jugendliche. Was sie suchen? Eine Ausbildung für einen Beruf, den sie unbedingt erlernen möchten. Da sind sie auf der HANDWERK live genau richtig.

Inhaltsverzeichnis

Die junge Generation möchte nur noch Influencer, Fußball-Star oder Krypto-Millionär werden? Von wegen. Die Faszination für das Handwerk ist ungebrochen – das zeigte sich auf der HANDWERK live Anfang Februar 2025. An drei Schülertagen widmete sich die Messe unter dem Motto „Schule trifft Handwerk – Anpacken, Ausprobieren, Orientieren“ ganz gezielt dem Nachwuchs. Vor allem der Punkt „Anpacken“ war Programm. Es wurde gehämmert, gemeißelt, gekocht und gebacken, verdrahtet und gelötet, gebaggert und gepflastert, was das Werkzeug hält. Und die Aussteller? Hatten sichtlich Freude daran, wie begeistert die jungen Leute die ersten Handgriffe erlernten.

Denn genau das suchten die Aussteller aus den verschiedenen Gewerken hier: engagierte Schülerinnen und Schüler, die sich in einem Handwerksberuf ausbilden lassen möchten. Denn da Fachkräfte immer rarer werden, muss man sie eben vor Ort finden – und ausbilden. „Als Leipziger Messe wissen wir, wo unseren Ausstellern der Schuh drückt“, sagt Peggy Schönbeck, Projektdirektorin der HANDWERK live. „Deshalb haben wir für die HANDWERK live mit den Schülertagen gemeinsam mit den ostdeutschen Handwerkskammern ein völlig neues Konzept entwickelt, das darauf abzielt, junge Leute für diese Berufe zu interessieren.“ Die Ideen im Konzept reichten von Themeninseln über eine Berufe-Rallye bis zum Karriere-Speed-Dating – und kamen ganz offensichtlich hervorragend an.

Entdecker spielen auf dreizehn Themeninseln

Ja, Handwerk besteht aus Theorie – aber auch aus Ärmel hochkrempeln. Daher bot die Messe dreizehn Themeninseln, an denen sich die Schülerinnen und Schüler theoretisch über verschiedene Handwerkstätigkeiten informieren konnten. Sie durften aber auch ganz praktisch mit anpacken. So stellten sie zum Beispiel Figuren aus Schieferplatten her oder fuhren beim Elektriker mit der Hebebühne auf fünf, sechs Meter Höhe. In der gläsernen Bäckerei durften sie Brot und Kuchen backen und bei den Schornsteinfegern auf der Slackline ausprobieren, wie es sich anfühlt, auf einem Dachsims entlang zu balancieren. Kurz gesagt: Das Programm war so vielfältig wie das Handwerk selbst.

Ein ruhiges Händchen, Konzentration und Geduld braucht man beim „Heißen Draht“ – und in der Elektrotechnik.

Gas geben bei der Berufe-Rallye

Bei diesem Spiel galt es, wie bei einer Schnitzeljagd Fragen zu verschiedenen Berufen zu beantworten. Die nötigen Infos gab es an den Ständen der Aussteller. So erhielten die Schülerinnen und Schüler ganz spielerisch einen ersten Überblick über die unterschiedlichen Gewerke. Und wer den Zettel ganz ausfüllte, hatte die Chance auf richtig attraktive Preise.

In langer Tradition fertigen Holzspielzeugmacher kleine Kunstwerke. Nur in Seiffen werden sie ausgebildet.

Hallo sagen beim Karriere-Speed-Dating

Fahrzeugbau, Heizungsinstallation, Spielzeugmanufaktur, Gastronomie, Fleischerei, Bäckerei, Finanzwesen, Baubranche – den Jugendlichen stehen viele berufliche Wege offen. Um im Dschungel der Möglichkeiten Orientierung zu bieten, gab es bei fast allen Ausstellern ein Karriere-Speed-Dating. Hier konnten die jungen Leute sich ganz gezielt informieren und auf die Schnelle jene Handwerker direkt ansprechen, die einen „Frag mich“-Button auf dem Arbeitshemd trugen.

Gewinnen beim Schülercup

Wer kann den besten Bagel oder das beste Sandwich zubereiten? Beim Wettbewerb „Rund ums Brot“ des Sächsischen Fleischer-Innungs-Verbands durften Acht- und Neuntklässler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Eine Jury um Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner entschied im Anschluss, welches Werk das Produkt am besten in Szene setzte.

 

Mit der Resonanz waren alle Beteiligten außerordentlich zufrieden – von den Ausstellern über die Besucher bis zum Team der Messe. „Mit der neu ausgerichteten HANDWERK live bietet die Leipziger Messe den Handwerksbetrieben eine ideale Plattform, sich zu präsentieren“, unterstreicht Projektdirektorin Peggy Schönbeck. „Das neue Angebot rund um die Nachwuchsgewinnung bei den Schülertagen mit den vielen Mitmachaktionen für die jungen Leute hat richtig gut funktioniert.“

HAFO fester Bestandteil der Handwerksmesse

Auch das HANDWERKSFORUM OST 2025 widmete sich als Teil der Messe dem Thema Fachkräfte mit Gästen aus Politik und Wirtschaft. Mit dabei waren unter anderem Bernhard Kluttig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Sven Schulze, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Staatsminister Carsten Schneider, Thomas Kralinski als Staatssekretär des Sächsischen Wirtschaftsministeriums und Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.

Mit Sicherheitsabstand: Die Gäste des HAFO behalten an der Slackline der Schornsteinfeger die Bodenhaftung.

Mit dem HAFO bringt die Leipziger Messe das Handwerk und seine Belange noch stärker ins öffentliche Bewusstsein. Inzwischen hat sich das Forum fest etabliert. Das Konzept stimmt also, die Resonanz ebenfalls, sodass die Branche davon ganz sicher nachhaltig profitieren wird. Hand drauf!

 

Das nächste HANDWERKSFORUM OST findet am 4. Februar 2026 statt, die nächste HANDWERK live vom 31. Januar bis 8. Februar 2026.

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